Verkürzte Quarantäne und Isolation

Erstmals überschreitet die Zahl der Corona-Neuinfektionen heute die Marke von 90.000. Auch die Sieben-Tage-Inzidenz erreicht einen Höchststand von 470,6. Experten rechnen damit, dass es in den nächsten Wochen immer neue Rekorde geben wird. Verantwortlich dafür ist die aktuelle Omikron-Welle. Damit es in der Folge nicht bald zu massiven Personalausfällen in der Wirtschaft kommt, hat der Bundesrat heute unter anderem neue Quarantäne- und Isolations-Regeln beschlossen. In Rheinland-Pfalz sind sie bereits heute in Kraft getreten.

Yara Koboldt, Corona-Stabstelle Kreis Bad Kreuznach
„Ich erkläre Ihnen jetzt noch kurz, wie lange Sie in Quarantäne müssen, die Regeln haben sich ja geändert.“
Fragen über Fragen, erreichen Yara Kobolt in der Corona-Stabstelle des Landkreises Bad Kreuznach, denn ab heute gelten in Rheinland-Pfalz neue Quarantäne- und Isolationsregeln.
Ron Budschat, Leiter Corona-Stabstelle Kreis Bad Kreuznach
„Der große Anstrum war gestern schon, der war heute auch. Klar, die Leute haben Fragen, wollen informiert werden und daher stehen wir zur Verfügung.“
Menschen, die geboostert oder innerhalb der letzten drei Monate frisch geimpft oder genesen sind, müssen als Kontaktpersonen nicht mehr in Quarantäne.
Für alle anderen verkürzen sich Isolation und Quarantäne auf zehn Tage. Bereits nach sieben Tagen besteht aber die Möglichkeit, sich durch einen PCR- oder zertifizierten Schnelltest freizutesten. Schüler können das bereits nach fünf Tagen.
Diese Regeln gelten ab sofort für alle. Auch für diejenigen, die aktuell in Isolation oder Quarantäne sind.
Ron Budschat, Leiter Corona-Stabstelle Kreis Bad Kreuznach
„Es bedarf kein Anruf mehr von uns. Sie können sich im Grunde auf eine geltende Absonderungsverordnung des Landes Rheinland-Pfalz berufen und damit automatisch selbstständig ihre Quarantäne beenden.“
Die neuen Quarantäne- und Isolationsvorschriften sollen helfen, massive Personalengpässe zu vermeiden, die vor allem Betriebe der Kritischen Infrastruktur empfindlich treffen würden. Die Einrichtungen haben deshalb strenge Hygienekonzepte und Notfallpläne.
Der Darmstädter Energieversorger entega ist beispielsweise darauf vorbereitet, Mitarbeiter im Notfall im Betrieb übernachten zu lassen. Filmen können wir das nicht, auch das ist Teil des strengen Hygienekonzepts.
Michael Ortmanns, Energieversorger entega Darmstadt
„Wir sind natürlich kein Hotelbetrieb, aber wir haben große Lagerflächen, in denen wir Feldbetten mit Abtrennung natürlich eingerichtet haben, wo die Kollegen übernachten können und sich auch duschen können. Und sie bekommen dann auch die entsprechende Verpflegung, wenn es soweit kommen sollte, wovon ich nicht ausgehe.“
Der Bundesrat hat heute auch die bundesweite 2G+-Regel beschlossen. Nach Einschätzung des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach habe Deutschland die Mittel, die Pandemie in diesem Jahr weitestgehend zu beenden. Neben sämtlichen Schutzmaßnahmen, brauche es dafür aber eine allgemeine Impfpflicht.
Karl Lauterbach, SPD, Bundesgesundheitsminister
„Ich bin da der Meinung, dass wir von den Ungeimpften verlangen können, dass sie eine fast nebenwirkungsfreie Impfung, die wissenschaftlich nicht strittig steht, dass sie diese Impfung auch akzeptieren.“
Während die neuen Quarantäne- und Isolationsregeln in Rheinland-Pfalz ab heute und 2G+ bereits seit eineinhalb Monaten gelten, hat die hessische Landesregierung die Abstimmung im Bundesrat heute abgewartet und will die Maßnahmen jetzt zügig umsetzen. Gleichzeitig werden immer mehr hessische Landkreise zu Corona-Hotspots, heute sind der Main-Kinzig-Kreis und der Landkreis Groß-Gerau hinzugekommen.