Unwetterschäden in Nordhessen

Heftige Unwetter haben in der Nacht auf Freitag in Nordhessen für schlaflose Nächte gesorgt. Wegen umgestürzter Bäume, unterspülter Straßen und vollgelaufener Keller gab es über 200 Einsätze. Besonders stark hat es das Städtchen Trendelburg getroffen.

Bilder der Verwüstung. Bilder, die erahnen lassen, dass das kein gewöhnliches Unwetter war. Gestern Abend gegen 20 Uhr fängt es an zu regnen. Um Mitternacht spitzt sich die Lage zu.
Uwe Morell, Anwohner in Trendelburg-Gottsbüren
„Dann hat’s geklappert und dann sind die Mülltonnen von hinten angeschwommen gekommen. Und dann haben wir in den Keller reingeguckt, innerhalb von zehn Minuten war der Keller komplett zu.“
Frank Seitz, Anwohner in Trendelburg-Gottsbüren: „Bei mir hat’s am Haus hier zehn Zentimeter unter dem Fenster gestanden, so hab ich es noch nie erlebt. Und ich wohne jetzt schon mittlerweile 30 Jahre hier unten, heftig. Mein Auto ist ja auch weggeschwommen, das stand da drüben.“
Betroffen ist vor allem der Norden des Landkreises Kassel. Bäume sind umgekippt, Straßen unterspült und nicht mehr befahrbar.
Im Trendelburger Stadtteil Gottsbüren werden zwei Menschen in einem Auto eingeschlossen, können aber mithilfe eines Radladers befreit werden. Strom- und Telefonnetz sind zeitweise ausgefallen, alle Zufahrtswege zwischenzeitlich blockiert. Ein Feuerwehrmann verletzt sich nach Informationen des Landkreises Kassel im Einsatz leicht am Kopf. Schwer verletzt sich niemand. Doch der Schock sitzt bei vielen tief.
Daniel Wiegand, Anwohner in Trendelburg-Gottsbüren
„Wir wollten eigentlich heute Morgen um 8 Uhr aufbrechen, mit der Familie in den Urlaub fahren. Wohnmobil, alles gepackt, aber wir können nicht mehr losfahren. Das komplette Erdgeschoss, Keller, steht alles unter Wasser.“
Rund 650 Feuerwehrleute aus der Region sind aktuell im Einsatz. Auf welche Summe sich der Schaden belaufen wird, kann der Landkreis noch nicht abschätzen. Die Aufräumarbeiten werden noch das ganze Wochenende andauern.