Unterwegs mit der Wasserschutzpolizei

Wie Flüsse die Landschaft prägen, so prägen sie auch die Menschen, die an ihnen leben und arbeiten. Die Mosel zum Beispiel fließt über 200 Kilometer durch Rheinland-Pfalz und ist Weinbaugebiet, Tourismusregion und Wirtschaftsweg zugleich. Damit auf dem Fluss auch alles nach Recht und Ordnung läuft, gibt es die Wasserschutzpolizei. Und wie für die Polizisten der Alltag auf dem Wasser aussieht, zeigt ein weiterer Teil unserer Serie „Einflüsse: Wie Main und Mosel die Region prägen“.

Patrick Schneider, Dienstgruppenleiter Wasserschutzpolizei Koblenz
„Die Mosel ist für mich Heimat, hier bin ich groß geworden. Ich habe als Kind schon Interesse an Schiffen gehabt und es ist für mich mit der schönste Arbeitsplatz.“
8:00 Uhr, Dienstbeginn für Patrick Schneider und seinen Kollegen im Koblenzer Hafen. Die beiden Wasserschutzpolizisten bereiten gerade den Einsatz vor. Streife fahren auf dem Fluss. Seit 30 Jahren ist Patrick Schneider schon Polizist. Erst auf der Straße, seit über 20 Jahren auf dem Wasser. Ein Wechsel, den er nie bereut hat.
Patrick Schneider, Dienstgruppenleiter Wasserschutzpolizei Koblenz
„Das Schiff ist mit eines der schönsten Einsatzmittel, was die Polizei zu bieten hat aus meiner Sicht. Der Kontakt zu den Schiffsleuten, der Austausch ist ein komplett anderer wie auf der Straße.“
Denn die Mosel ist zwar ein wichtiger Wirtschaftsweg aber auch Ausflugziel für Stand-up Paddler, Kajakfahrer oder Sportboote. Genau so eins ist heute das erste Einsatzziel.
Patrick Schneider: Dienstgruppenleiter Wasserschutzpolizei Koblenz
„Schönen guten Tag. Ich würde gerne eine kleine Sportbootkontrolle machen. Würde gerne mal ihren Sportbootführerschein sehen und die Zulassung.“
Ein kurzer Blick auf Papiere und Deck. Alles in Ordnung, das Sportboot darf weiter fahren.
Schiffskontrollen wie diese, sind für die Wasserschutzpolizei Alltag. Häufiger überprüfen sie aber große Frachter, tagsüber von Koblenz bis Traben-Trabach. Ladung, Personal, Schiff, alles wird kontrolliert. Und das während der Fahrt. Denn so ein Einsatz kostet Zeit. Und Zeit bedeutet für die Berufsschifffahrt Geld.
Patrick Schneider, Dienstgruppenleiter Wasserschutzpolizei Koblenz
„Auch die Datensicherung ist ein großer Teil, was unheimlich viel Zeit in Anspruch nimmt. Das heißt, so eine Kontrolle kann unter Umständen 2-3 Stunden dauern, was draußen auf der Straße vielleicht innerhalb von 30 Minuten abgearbeitet ist. „
Bei Verstößen sind Geldbußen bis zu 5.000 Euro fällig. Neben Kontrollen, nehmen die Polizisten auch Sachbeschädigungen auf oder überwachen die Geschwindigkeit der Schiffe.
Warum, zeigt sich direkt danach. Patrick Schneider bekommt einen Anruf von einem Kollegen aus der Zentrale. An der Moselmündung ist ein Tankschiff zu schnell gefahren. Durch die hohen Wellen sind mehrere Taue eines Personenschiffs gerissen.
Patrick Schneider und sein Kollege gehen an Bord, nehmen die Schäden auf und sichern Beweise. Ein Computerprogramm hilft ihnen, den Unfall zu rekonstruieren und den schuldigen Tanker ausfindig zu machen.
Patrick Schneider, Dienstgruppenleiter Wasserschutzpolizei Koblenz
„Das ist wie ein kleiner Film, der dann abgespielt wird, und dann kann man das auswerten, mit welcher Geschwindigkeit der gefahren ist, in welchem Abstand er zu dem Stillleger vorbeigefahren ist, und dann kann man entsprechend den Tatvorwurf machen.“
Schnell finden die Polizisten den Tanker. Dem Kapitän droht nun ein Bußgeld von knapp 400 €.
Nach dem Einsatz haben Patrick Schneider und sein Team Feierabend. Morgen werden sie dann wieder auf die Mosel hinausfahren, und dafür sorgen, dass der Fluss nicht nur ein schöner, sondern auch ein sicherer Ort ist.