Unterwegs mit den Schnakenbekämpfern

Regen und warme Temperaturen – das Wetter ist wie gemacht für Stechmücken. Experten sagen uns schon einen stechmückenreichen Sommer voraus. Und deshalb kommt nun die KABS zum Einsatz – die kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage. Wir waren in Budenheim dabei und haben uns angeschaut, was sie gegen eine Schnakenplage dieses Jahr unternehmen.

Fürs bloße Auge sind sie nicht zu sehen aber die Schnakenbekämpfer haben eine unangenehme Befürchtung: Hier lauern ganz viele Mückeneier.
Bernd Peschel, KABS e.V.
„Das ist eine Fläche, die geht jetzt bis nach hinten, wo die Bäume quer liegen. Das können schon mehrere Millionen sein, definitiv.“
Für Bernd Peschel und Michael Stock von der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage – kurz KABS – nichts Ungewöhnliches. Sie wissen, dass die Eier sehr widerstandsfähig sind.
Bernd Peschel, KABS e.V.
„Die Mückeneier sind extrem lange schlupffähig. Das heißt, über mehrere trockene Jahre können Stechmücken ihre Eier auf dem Boden ablegen. Die Eier liegen da, denen passiert nichts, die bleiben schlupffähig, sieben bis acht Jahre.“
Kommen die Mückeneier dann aber in Kontakt mit Wasser, können die Larven schlüpfen.
Um zu überprüfen, ob hier eine Larvenplage droht, messen die Schnakenbekämpfer den Teich mit Schöpfern ab. Sind es fünf Larven pro Liter, muss die KABS reagieren.
Bernd Peschel, KABS e.V.
„Jetzt haben wir hier einen Schöpfer, da habe ich jetzt ungefähr 15 Larven drinnen, frische Erstlarven, die sind also zwischen gestern Nachmittag und heute Morgen bis jetzt halt geschlüpft. Bedeutet auf dieses Gefäß 15 Stück. Auf den Liter kommen Sie ungefähr dann auf 40 – 45 Larven.“
Manchmal kommt es sogar zum Spitzenwert von bis zu 500 Larven pro Liter.
Für die KABS zählt jetzt jeder Tag: Sie haben nur fünf bis sechs Tage Zeit, um die Larven zu bekämpfen, bevor sie als Mücken losfliegen.
Bernd Peschel, KABS e.V.
„Dadurch, dass die Mücken auch bis zu zehn Kilometer weit fliegen, schaffen sie es locker bis Budenheim. Ist also gar kein Problem. Und es ist ja nicht nur diese Fläche, da hinten ist die nächste, auf der anderen Seite ist noch eine und in der Summe kommen da nicht ein paar Hundertausend, sondern ein paar Millionen Mücken bei rum. Und dann ist die Belästigung halt schon enorm. Wenn hier einer spazieren geht, der wird aufgefressen. Der geht dann nicht mehr spazieren, sondern der macht Jogging.“
Um gegen die Larven vorzugehen, streuen die Schnakenbekämpfer Maisgranulat auf den Teich. Darauf befindet sich ein Gift. Das ist nur für die Schnaken schädlich. Für alle anderen Lebewesen ist das Gemisch unbedenklich. Wir Menschen könnten das sogar essen:
Bernd Peschel, KABS e.V.
„Ja, es ist ungiftig, sag ich mal so. Essen könnten Sie es, aber schmecken würde es nicht sonderlich gut. Das ist mehr wie Hühnerfutter. Der Wirkstoff löst sich. Wenn das auf dem Wasser schwimmt löst der Wirkstoff sich aus dem Maisgranulat, geht ins Wasser über und ist dann für die Larven fressbar, die das dann auch gerne tun und daran sterben.“
Die KABS ist jedes Jahr von März bis September unterwegs und rettet die Nachbarschaft vor der nächsten Schnakenplage.
Bernd Peschel, KABS e.V.
„Da kommt schon mal ein Dankeschön. Gelegentlich, leider sehr selten, auch mal eine Flasche Wein. Aber man fühlt sich schon wertgeschätzt.“
Zu Recht. Mit ihrer Arbeit schützen sie uns vor schlaflosen Nächten und juckenden Hautausschlägen.