Ukraine-Krise belastet Wirtschaft – im Interview: Karsten Tacke

Über die angespannte Lage spricht Eva Dieterle mit Karsten Tacke, dem Hauptgeschäftsführer der Landesvereinigung der Unternehmerverbände in Rheinland-Pfalz.

Eva Dieterle, Moderatorin: Guten Tag, Herr Tacke!
Karsten Tacke, Landesvereinigung Unternehmerverbände RLP: Ich grüße Sie. Hallo!
Dieterle: Herr Tacke, wie bedrohlich ist der Ukraine-Konflikt für die Unternehmen in Rheinland-Pfalz?
Tacke: Es erfüllt uns zunächst natürlich immer mit Sorge, wenn auf europäischem Boden eine Grenzziehung mit Gewalt wieder möglich zu sein scheint. Böse ist so was natürlich selbstverständlich immer für beide Seiten, sowohl für die Bevölkerung vor Ort als auch für unsere Mitarbeiter der Unternehmen, die dort vor Ort sind. Aber auch natürlich für die Lieferketten hier. Unsere Unternehmen liefern in die Ukraine wichtige Produkte der Daseinsvorsorge, die reichen von Landmaschinen bis zu Medikamenten. Ich sage immer: Für beide Seiten ist das sehr unschön.
Dieterle: Wie schwer wird denn die Wirtschaft durch die Sanktionen belastet, die die Europäische Union jetzt durchsetzen will?
Tacke: Sanktionen sind immer eine Belastung für die Wirtschaft. Allerdings glaube ich, dass in einem ersten Schritt die Wirtschaft in ihrer vollen Breite noch nicht betroffen wird. Umso mehr setzen wir unsere Hoffnung jetzt sehr umfangreich auf die Diplomatie und hoffen hierzu auf eine sehr befriedigende Lösung für alle Seiten. Am Ende des Tages schaden Sanktionen beiden Seiten.
Dieterle: Viele Unternehmen blicken mit Sorge auf die Energiepreise. Die sind jetzt schon sehr hoch. Was befürchten Sie für die Zukunft, sollte sich die Lage weiter zuspitzen?
Tacke: Die Energiepreise sind in der letzten Zeit schon besorgniserregend gestiegen. Durch diese Krise werden sie weiter steigen. Das erhöht den Druck auf die Unternehmen. Steigende Energiekosten belasten unsere Wirtschaft sehr. Hier wird sich der Handlungsdruck auf die Politik erhöhen, schnell für energiepreisesenkende Maßnahmen zu sorgen.
Dieterle: Vielen Dank Harr Tacke für das Interview!
Tacke: Gerne!