Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein
Auf der größten Air Base außerhalb der Vereinigten Staaten – im rheinland-pfälzischen Ramstein – haben sich heute die Partner der Ukraine getroffen. Neben aktuellen Zusagen ging es vor allem darum, wie die Hilfe für die Ukraine zukünftig sichergestellt werden kann.
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine
„Russlands Angriff und Sabotage der gesamten westlichen Welt geht weiter. Und nur, wenn wir unsere Zusammenarbeit uns unsere Kooperation fortsetzen und weiter ausbauen, können wir das normale Leben der Menschen in all unseren Ländern beschützen. Ich tue alles, um diesem Krieg noch in diesem Jahr ein Ende zu setzen. Für die Ukraine und für Europa. Ich weiß, dass ich auf ihre Unterstützung zählen kann.“
Es sind eindringliche Worte des ukrainischen Präsidenten in Ramstein. Hilfe sei weiter bitter notwendig!
Erst gestern hatte Russland einen Gleitbombenangriff auf die ukrainische Großstadt Saporischschja verübt. Etwa 30 Kilometer von der Frontlinie entfernt sollen zwei Wohnhäuser getroffen worden sein. Nach Angaben der Regierung seien 13 Menschen bei dem Angriff ums Leben gekommen, mehr als 100 Personen wurden verletzt. Es war einer der blutigsten Einzelangriffe seit Wochen.
Das zeige, dass die Ukraine dringend auf die Lieferung weiterer Luftabwehrsysteme angewiesen sei, betont Selenskyj heute in Ramstein.
Der Verteidigungsminister der USA, Lloyd Austin sagt heute weitere 500 Millionen Dollar Hilfen für die Ukraine zu. Kapitulation sei keine Option.
Lloyd Austin, Verteidigungsminister USA
„Im Februar verzeichnen wir das dritte Jahr von Putins Krieg. Und immer noch steht unser aller Sicherheit auf dem Spiel. Wenn Putin die Ukraine verschlingt, dann wird sein Hunger nur noch größer werden. Wenn der Alleinherrscher sieht, dass die Demokratien ihre Nerven verlieren, ihre Interessen aufgeben und ihre Prinzipien vergessen, dann wird er sich noch mehr Länder aneignen. Wenn der Tyrann lernt, dass Aggression sich auszahlt, dann wird es mehr Aggression geben, mehr Chaos und Krieg. Und wir sind immer noch entschieden, das nicht zuzulassen.“
Auf dem Treffen heute ist viel Unsicherheit zu spüren, denn es ist das letzte der Kontaktgruppe bevor Donald Trump am 20. Januar als Präsidenten der USA vereidigt wird. Er hatte bereits angekündigt seine Unterstützung im Ukraine-Krieg zurückfahren.
Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius betont deshalb heute nochmal, die Wichtigkeit des Ukraine-Treffens und sichert weitere Unterstützung zu.
Boris Pistorius (SPD), Verteidigungsminister Deutschland
„Neu ist, das kann ich Ihnen heute verkünden, wir werden der Ukraine weitere Lenkflugkörper sehr kurzfristig für IRIS-T-Systeme zukommen lassen, die ursprünglich für die Bundeswehr gedacht waren und die wir jetzt direkt so aus der Herstellung in die Ukraine umleiten. Die Ukraine kann – und das habe ich auch Präsident Selenskyj gerade im bilateralen Gespräch nochmal zugesichert – kann sich auf Deutschland verlassen, unabhängig davon, wie der Wahlausgang am 23. Februar sein wird.“