Trauermarsch nach tödlicher Messerattacke

In Ludwigshafen-Oggersheim hatte ein Mann mehrere Personen mit einem Messer attackiert. Zwei junge Männer sterben bei der Tat, einem Opfer soll dabei die Hand abgetrennt worden sein. Eine dritte Person überlebt schwer verletzt. Bei den Bürgern in der Stadt hat dieser Tag tiefe Spuren hinterlassen. Am Wochenende trafen sich jetzt über 1.000 Menschen zu einem Trauerzug.

Kurt und Maya Sprengart besuchen den Ort, an dem ihr Sohn Jonas und sein Kollege Sascha am vergangenen Dienstag getötet wurden, brutal erstochen mit einem Küchenmesser. Es ist eine Tat, die nicht nur die Eltern fassungslos macht. Über 1.000 Menschen versammeln sich am Sonntag in Ludwigshafen, um den Getöteten zu gedenken.
Kurt Sprengart, Vater von Jonas
„Ich kann dazu nur sagen, dass ich überwältigt bin von der Anteilnahme hier in Oggersheim. Sehr viele Menschen sind hier aufeinander getroffen, die mit uns fühlen und mit uns leiden. Ich möchte mich bei allen Menschen bedanken, die das möglich gemacht haben, und die hier sind.“
Bei einem Trauermarsch durch den Stadtteil laufen die Menschen die Route entlang, die auch der mutmaßliche Täter genommen haben soll. Am vergangenen Diestagnachmittag soll der 25-jährige Somalier zuerst Jonas mit einem Messer attackiert haben. Als ihm sein Kollege Sascha zu Hilfe eilen will, wird auch er niedergestochen. Jonas Vater ist einer der ersten am Tatort und findet die beiden, doch er kann ihnen nicht mehr helfen.
Kurz bevor der mutmaßliche Angreifer in einem Drogeriemarkt von der Polizei angeschossen und festgenommen wird, verletzt dieser noch eine dritte Person schwer. Das Opfer ist mittlerweile außer Lebensgefahr und konnte bereits vernommen werden.
Die Frage nach dem Warum bleibt für Eltern und Angehörige aber weiterhin unbeantwortet. Raum für ihre Trauer soll ihnen morgen eine Andacht für Jonas und Sascha geben, die die evangelische und die katholische Kirche gemeinsam mit der Stadt planen.
Kurt Sprengart, Vater von Jonas
„Die Andacht soll dann am Dienstag in der Kirche stattfinden, in der wir geheiratet haben und wo unser Sohn auch getauft wurde. Wir bringen auch seine Taufkerze mit, mit der er geboren wurde und mit der geht er auch jetzt.“
Jonas und Sascha waren nicht nur Kollegen, sondern auch gute Freunde, genauso wie ihre Eltern. Am 09. November planen die Familien deshalb eine große Trauerfeier, um Abschied von ihren Söhnen zu nehmen.