Touristen kehren ins Ahrtal zurück

Die Flut im Ahrtal hat einen immensen Schaden angerichtet. Neben Wohnhäusern hat das Wasser auch Gasthäuser, Restaurants und Weingüter getroffen. Und somit den Tourismus als einen der wichtigsten Wirtschaftszweige in der Region. Nun soll der Tourismus im Ahrtal wiederbelebt werden. Zum Beispiel mit der Aktionen „Wandern für den Wiederaufbau!“.

Wein trinken, essen und wandern. Im Ahrtal sind endlich wieder Touristen unterwegs. Zwischen den Rebstöcken oberhalb der Ahr, schenken Winzer wieder aus. Entlang des Rotweinwanderwegs zwischen Dernau und Altenahr. So zieht die Aktion „Wandern für den Wiederaufbau“ seit Ende April tausende Touristen ins Ahrtal.
Reiner Dahm
„Wir lieben die Ahr und möchten damit bekunden, ein bisschen Geld hier lassen, dass wir auch zum Wiederaufbau, dass das wieder wird wie es früher war.“
Iris Bogusch
„Ich freue mich auch richtig, dass zahlreiche Gäste kommen und dass das Ahrtal eigentlich auch wieder mit Leben gefüllt wird.“
Christian Jungbluth
„Die Menschen hatten es hier ja schwer genug in der letzten Zeit und für einen guten Zweck trinken wir ja gern das ein oder andere Glas Wein.“
Doch nicht nur der Wein füllt die leeren Kassen der Winzer. Touristen können auch Armbänder und Gläser kaufen. Das Geld fließt in den Wiederaufbau des Tourismus. Damit sollen Dorfplätze wieder hergerichtet oder neue Bänke an der Ahr aufgestellt werden. Ingrid Näkel-Surges vom Verkehrsverein Dernau hat die Aktion schon letzten Herbst mitorganisiert. Schon da war sie ein Erfolg.
Ingrid Näkel-Surges, Vorsitzende Verkehrsverein Dernau
„Im Dorf ist alles zerstört, es gibt keine Restauration mehr es gibt keine Hotels mehr, wir müssen in die unzerstörte Natur am Rotweinwanderweg gehen und da können wir uns auch präsentieren. Und vor allem müssen wir im Gespräch bleiben, wir müssen unseren Gästen, die häufig kommen die Angst nehmen, dass sie Katastrophentouristen sind.“
Aber nicht nur oben in den Hängen, sondern auch unten im Tal geht’s voran. Zum Beispiel im Haus Caspari in Altenahr. Bei der Flutkatastrophe letzten Sommer stand das Haus komplett unter Wasser. Jetzt kann Inhaberin Andrea Babic zumindest auf ihrer Terrasse wieder Gäste bewirten.
Andrea Babic, Inhaberin Haus Caspari
„Hauptsächlich sind es Leute, die Altenahr oder das Ahrtal schon kennen und die jetzt nach so langer Zeit Mut gefasst haben, mal hier hin zu kommen. Weil viele haben auch Scheu davor gehabt hier her zukommen, um nicht als Gaffer abgestempelt zu werden. Aber wir zeigen den Leuten hier durch unser Hüsle Caspari: Hey ihr seid willkommen. Kommt zu uns, esst was trink was. Unterstützt uns beim Wiederaufbau.“

So sind dieses Wochenende 8.000 Besucher für den Wiederaufbau gewandert. Auch wenn es noch eine Weile dauert, bis wieder so viele Touristen kommen wie vor der Flut. Im Ahrtal geht es vorwärts. Schritt für Schritt, für Schritt.