Tierschutzpreis an Katzenretter

Nachdem die Flutkatastrophe über das Ahrtal hereingebrochen war, dauerte es nicht lange, bis sie sich auf den Weg machten: Ehrenamtliche Tierschützer aus der Region, zum Teil selbst von der Flut persönlich schwer getroffen, begaben sich auf die Suche – nach den vielen vermissten Haustieren aus dem Flutgebiet. Und wurden fündig! Über 70 Vierbeiner konnten insgesamt gefunden und wieder nach Hause zurückgebracht werden.

Die Atmosphäre – bedrohlich und beängstigend. Eine Fahrt durch das Katastrophengebiet. Mitten in Nacht – durch das verwüstete Ahrtal. Der Strom ist ausgefallen, nur das Licht der Taschenlampen weist den Tierschützern den Weg. Die Absicht: Die zuvor aufgestellten Futterboxen kontrollieren. Und tatsächlich: Treffer! Katzen, die vor dem Wasser geflüchtet und herumgeirrt waren – nun erstmal in Sicherheit.
Andrea Brezina, Katzenschutzfreunde Rhein-Ahr-Eifel
„An diese Futterstellen kamen dann die einzelnen Katzen hin, die sich gerettet hatten. Viele haben sich in die Weinberge gerettet oder in höher gelegene Regionen und haben dann da getrunken und gefressen. Dann haben wir mit den Lebendfallen über 60 Katzen eingefangen in einem halben Jahr. Und diese Katzen waren zum Teil sehr krank. Durch das kontaminierte Wasser, durch den Schlamm, den sie dann auch vom Fell abgeleckt haben.“
Viel zu tun für die insgesamt 80 ehrenamtlichen Helfer. Und die Tierschutzarbeit geht weiter. Täglich, hier bei den Katzenschutzfreunden in Schalkenbach im Landkreis Ahrweiler. Viel Liebe für Katzen, die aus den unterschiedlichsten Gründen hier landen – und bald wieder ein echtes Zuhause finden sollen.
Für so viel Engagement gibt’s heute im Umweltministerium in Mainz den Tierschutzpreis des Landes Rheinland-Pfalz. In diesem Jahr wird der Preis, der mit jeweils 3.000 Euro dotiert ist, doppelt vergeben. Auch der Verein „Tierschutz Wörrstadt – Hunde suchen ein Zuhause“ ist Preisträger.
Katrin Eder, Bündnis 90 / Die Grünen, Umweltministerin Rheinland-Pfalz
„Diese beiden Organisationen, die zeichnet aus, dass sich jeweils Privatleute um wahnsinnig viele Tiere kümmern. Die einen um Hunde, die anderen um Katzen. Ich glaube, dass diese Wertschätzung einfach auch mal angemessen war, dass das bei den Leuten wirklich auch so ankommt, wie es gemeint ist. Nämlich als echtes Dankeschön, was sie das ganze Jahr über leisten.“
Das Engagement der Tierschützer soll auch zur Nachahmung anregen. Damit es in Zukunft vielen Tieren sehr viel besser gehen kann. Exakt so wie Kater Elmo, hier bei den Katzenschutzfreunden in Schalkenbach.