Tankrabatt für Autofahrer

Ab heute tritt die Senkung der Energiesteuer in Kraft, die Bürger beim Autofahren entlasten soll. Kritiker hatten im Vorfeld bezweifelt, dass die Spritpreise dadurch abrupt sinken. Doch das war heute tatsächlich der Fall.

Spritpreise unter 2 Euro, das gab es schon seit Wochen nicht mehr. 35 Cent weniger Steuern für Benzin, knapp 17 weniger für Diesel – bei einigen Tankstellen kommt das mit Preisen unter 1,90 sogar fast schon 1:1 beim Verbraucher an. Manche Autofahrer würden sich zwar eine noch günstigere Tankfüllung wünschen, aber schon mal besser als nichts.
Murat Asaki, Küchenmonteur
„Gestern, vorgestern war’s bei 2,23 Euro. Heute sind es weniger als 2 Euro. Das ist besser für mein Portemonnaie, oder?“
Francesco Lunesu, Barkeeper
„Ja gut, es könnte wieder eher so wie früher sein, würde ich sagen. So wie es vor zwei Jahren war. Aber es ist schon mal ein Anfang. Der Rabatt ist schon etwas besser auch für die Taschen.“
Uwe Jung, Flughafenmitarbeiter
„Ich lasse das Auto auch ganz oft stehen und versuche, anderweitig umzusteigen. Denn ich finde knapp 2 Euro ehrlich gesagt immer noch ziemlich happig für einen Liter. Wenn man das Auto immer braucht und darauf angewiesen ist, um zum Dienst zu kommen – nicht gut!“
Der ganz große Ansturm bleibt heute vielerorts aus, die meisten Autofahrer haben ihren Tank vorsorglich nicht bis zum Stichtag leergefahren. Dass die Spritpreise derart fallen, hatten viele Kritiker im Vorfeld nicht erwartet. Denn das bis heute angelieferte und jetzt vorrätige Benzin war für die Tankstellen noch mit dem höheren Steuersatz belastet. Dass an den meisten Zapfsäulen dennoch bereits die Preise runtergehen, dürfte am starken öffentlichen Fokus und Wettbewerbsdruck liegen. Für den Automobil-Club ADAC gibt es aber noch deutlich Luft nach unten.
Oliver Reidegeld, Sprecher ADAC
„Also, die volle Senkung der Energiesteuer ist noch nicht beim Verbraucher angekommen. Da werden wir noch zwei, drei Tage warten müssen, bis wirklich die Tanklager leer sind und die Tankstellenpächter die Möglichkeit hatten, zu den jetzt neuen Konditionen nachzufüllen.“
Der ADAC bedauert, dass die Spritpreise in den vergangenen Wochen drastisch gestiegen sind. Sonst könnte der Preis für einen Liter Superbenzin jetzt schon bei unter 1,70 Euro liegen. Es sei aber durchaus möglich, dass der Preis noch auf dieses Niveau absinkt.
Oliver Reidegeld, Sprecher ADAC
„ Letztlich ist das auch eine Entscheidung des Verbrauchers. Wenn er in der Masse wirklich die Preise vergleicht und die jeweils günstigste Tankstelle bei sich ansteuert – dann tut sich auch was. Und dann sehen wir in der Preisspirale sicherlich auch noch eine Entwicklung nach unten.“
Eine weitere Befürchtung hat sich heute immerhin nicht bestätigt: dass die Tankstellen angesichts langer Schlangen leergekauft würden. Der zumindest etwas günstigere Sprit ist also noch für jeden zu haben.