Tag des Waldes

Millionen Bäume bei uns sind bereits abgestorben – nach mehreren Jahren der Trockenheit. Die Zeit drängt, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, denn laut dem aktuellen Waldzustandsbericht sind in Rheinland-Pfalz schon jetzt bereits vier von fünf Bäumen krank.

Ein Baum für einen gesünderen Westerwald, genauer: eine Elsbeere. Zum „Tag der Wälder“ wird heute hier in Hachenburg der Baum gepflanzt, auf den die Forstwirte in Zukunft setzen wollen.
Monika Runkel, Leiterin Forstamt Hachenburg
„Sie hat ein ganz hochwertiges Holz. Und dieses Holz der Elsbeere ist irre hart und trotzdem elastisch und wird für Musikinstrumentenbau, für hochwertigen Möbelbau etc. verwendet. Bringt auch sehr viel mehr Geld, als zum Beispiel das Holz der Fichte und die Elsbeere ist auch eine wärmeliebende Baumart. Das heißt, es wird ja leider immer heißer und trockener und damit kommt die Elsbeere auch sehr viel besser zurecht.“
Momentan herrschen in unseren Wäldern noch Fichten vor. Mehr als jeder vierte Baum in Deutschland ist eine Fichte. Jahrelang galt sie in der Forstwirtschaft als eierlegende Wollmilchsau: gerader, schneller Wuchs und stabiles Holz brachten ihr ihre Vormachtstellung ein. Doch mit dem Klimawandel kamen die Probleme. Hitze, Trockenheit und Schädlinge wie der Borkenkäfer sorgen dafür, dass die Fichte jetzt schnellstmöglich durch robustere Bäume ersetzt werden muss. Doch für einen umfassenden Umbau der Wälder, bräuchte es deutlich mehr Personal, sagt die Forstwirtin.
Monika Runkel, Leiterin Forstamt Hachenburg
„Also, es fehlt tatsächlich in der sogenannten Waldfacharbeiterschaft, also Forstwirte und Forstwirtinnen, die eine Ausbildung machen, in der Regel drei Jahre. Da fehlt tatsächlich massiv Personal, aber es fehlt auch an Bewerbern und Bewerberinnen.“
Die Forst-Gewerkschaft IG BAU spricht sogar von bundesweit 11.000 fehlenden Forstbeschäftigten.
Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder bewertet die Personalsituation in ihrem Bundesland anders.
Katrin Eder, B’90 / Grüne, Ministerin für Umwelt und Klima Rheinland-Pfalz
„In Rheinland-Pfalz sieht es gut aus. Die Walderklärung 2019 hat dazu geführt, dass wir dem Wald im Klimawandel eben auch gerecht werden wollen, in dem wir mehr Personal eingestellt haben. Das waren im letzten Jahr 125 Personen. Ist auch im nächsten Jahr wieder in erheblichen Umfang und insofern können wir in Rheinland-Pfalz nicht sagen, dass Forstpersonal fehlt.“
Rund 531 Millionen Bäume wachsen in Rheinland-Pfalz, das sind 133 Bäume pro Einwohner. Sie nach Möglichkeit zu erhalten oder mit robusteren Arten zu ersetzen ist eine Aufgabe gigantischen Ausmaßes, denn klar ist: Nicht nur das Klima wird sich in den nächsten Jahrzehnte wandeln, sondern auch der Wald.