Tag der Offenen Kanäle in Speyer

Normalerweise stehen im Technik-Museum in Speyer Flugzeuge, Schiffe und Oldtimer im Mittelpunkt. Doch am Samstag drehte sich dort auf Einladung der Medienanstalt Rheinland-Pfalz alles um den Tag der Offenen Kanäle. Unser 17:30-Kollege Markus Appelmann hat selbst vor über 30 Jahren beim Offenen Kanal in der Südwestpfalz angefangen und er hat auch in diesem Jahr die Moderation des Bürgermedien-Preises übernommen. Geehrt wurde unter anderem Torsten Groh aus Pirmasens für seine Hommage an einen Film-Klassiker.

Filmausschnitt: Intro Jimmy Blond 707
Gestatten Jimmy Blond, Retter der Welt aus Pirmasens. Für den Film „Casino Spital“ schlüpfte Torsten Groh, eigentlich Pförtner im Städtischen Krankenhaus Pirmasens, in die Rolle des berühmten Geheimagenten.
Filmausschnitt „Casino Spital“
„Was wissen Sie über Operation Casino Spital?“ – „Fahr zur Hölle“ – „ Ein hoffnungsloser Fall“.
Torsten Groh, Produzent Jimmy Blond 70
„Ursprünglich war es geplant als Kurzfilm. Das habe ich schon öfters mal gemacht, mit Freunden und auch bei uns im Städtischen Krankenhaus in Pirmasens. Und ich habe dann mal Lust bekommen, eigentlich so eine James-Bond-Parodie – obwohl es ist ja eine James-Bond-Hommage eigentlich – zu schreiben. Und es ist dann einfach immer größer geworden. Während des Schreibens fiel mir da so viel ein und dann hatten wir ruckzuck aus 20 Minuten tatsächlich 85 Minuten das es zum Spielfilm wurde.“
Die Offenen Kanäle bieten kreativen Köpfen wie Torsten Groh eine Plattform. Sein Film „Jimmy Blond“ bekommt beim Tag der Offenen Kanäle in Speyer den Publikumspreis.
Albrecht Bähr, Vorsitzender der Versammlung der Medienanstalt Rheinland-Pfalz
„Für uns sind die Offenen Kanäle Orte, an denen Menschen mit ihren Ideen, mit den örtlichen Geschichten, ein Stück Öffentlichkeit herstellen. Und für uns ist es ganz wichtig, dass Menschen wahrheitsgemäß informiert werden, dass sie teilhaben an den gesellschaftlichen Entwicklungen aber auch dass Themen, die durchaus problematisch sind, besprochen werden.“
Eine wichtige Aufgabe der Offenen Kanäle – auch während der Corona-Pandemie. Sie brachten zum Beispiel Gottesdienste per Stream direkt nach Hause und berichteten aus der Region.
Marc Jan Eumann, Direktor Medienanstalt Rheinland-Pfal
„Also, es gibt einen untrennbaren Zusammenhang zwischen dem lokalen Geschehen und dem Gelingen von Demokratie. Wenn die Menschen nicht wissen, was vor Ort passiert, dann misslingt Demokratie. Und hier leisten Offene Kanäle einen wunderbaren Beitrag, dass Öffentlichkeit hergestellt wird, damit Menschen Bescheid wissen, was in ihrer Stadt, in ihrem Ort passiert. Und das können die Offenen Kanäle aus einer besonderen Perspektive, der des Ehrenamtes.“
Denn die Offenen Kanäle sind alle ehrenamtlich organisiert. Auch Torsten Groh hat „Jimmy Blond“ in zweieinhalb Jahren neben seinem eigentlichen Beruf im Krankenhaus produziert. Ein Engagement, das auch von der Politik geschätzt wird.
Alexander Schweitzer, SPD, Arbeitsminister Rheinland-Pfalz
„Das Ehrenamt für Rheinland-Pfalz ist deshalb wichtig, weil wir als Gesellschaft nur funktionieren, wenn Menschen mehr machen als das, was sie eigentlich machen müssen. Wenn sie sich für andere engagieren, wenn sie sich auch begeistern lassen von Projekten, sei es Sport, sei es Kultur, sei es nachbarschaftliches Miteinander. Das macht eine Gesellschaft aus.“
Bei Thorsten Groh geht die Begeisterung so weit, dass er schon an einem zweiten Teil über Jimmy Blond schreibt. Eine Plattform zur Veröffentlichung hat er auf jeden Fall – bei den Offenen Kanälen.