Stute Jenny aus Fechenheim wieder gesund und munter

Man nennt sie VIP – Very Important Pferd. Denn die weiße Araberstute Jenny ist nicht nur in ihrer Heimat Frankfurt-Fechenheim ein echter Hingucker, sondern mittlerweile weltbekannt. Seit Jahren schon verlässt sie morgens ihren Stall, spaziert dann durch den Ort und kommt abends selbstverständlich wieder zurück. Im Dezember dann der Schock: Jenny war an Krebs erkrankt, die Tierärzte gaben ihr nur noch wenige Tage zu leben. Aber ihr Besitzer hat Jenny einfach nicht aufgegeben.

Es ist ein kalter Februartag in Frankfurt-Fechenheim. Aber davon lässt sich Jenny nicht abhalten – wie jeden Tag macht sie auch heute ihren Spaziergang. Ihr Besitzer muss sie auf ihren Routen nie lange suchen – und auch Jenny kennt das Surren, wenn Werner Weischedel sie entdeckt hat und sich dann mit dem E-Auto nähert.
Die 26-Jährige Araberstute hat dem 81-Jährigen viel mehr zu verdanken als den Gummibären-Snack am Auto-Fenster. Weischedel hat mit ihr einige Regeln für den Verkehr geübt.
Werner Weischedel, Jennys Besitzer
„Geübt aber nur insofern, dass ich ihr beigebracht hab, wenn sie über die Straße läuft, links und rechts und nochmal links und rechts guckt. Da hab ich ihr zugerufen: ‚Jenny, Auto gucken!‘ und dann passt sie dann schon auf.“
Früher hatte Jenny noch ein Schild um mit der Aufschrift: „Ich heiße Jenny, bin nicht weggelaufen, gehe nur spazieren.“ Mittlerweile nicht mehr nötig: In Fechenheim kennt sie fast jeder. Schon ein Kurzfilm gibt es über sie – durch die sozialen Medien hat sie Fans auf der ganzen Welt. Viele Menschen waren entsetzt als Jenny an Krebs erkrankte – am meisten aber Werner Weischedel – schon einmal hat er ein Pferd durch Krebs verloren.
Werner Weischedel, Jennys Besitzer
„Und das war jetzt furchtbar, dass das jetzt mit ihr auch wieder passieren sollte. Und da haben wir halt alle Hebel in Bewegung gesetzt und wir hatten paar Tierärzte da und die haben das beurteilt, es ist inoperabel, es ist einfach zu Ende.“
Die letzte Hoffnung: Eine Studie an der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Dort wird ein Krebsimpfstoff für Pferden getestet. Weischedel kauft einen Pferdetransporter – und fährt Jenny alle zwei Wochen nach Hannover. Und tatsächlich: Die Tumore schrumpfen, Jenny geht es soweit wieder gut.
Werner Weischedel, Jennys Besitzer
„Es ist super, es kann, ich kann nicht….es ist unbeschreiblich.“
Auch für die Fans von Jenny eine tolle Nachricht. Wie für Martina Lemke. Sie ist gekommen, um das Pferd auch mal in echt sehen.
Martina Lemke
„Es ist eine ganz tolle Stute, die ist einfach eine Persönlichkeit, die weiß was sie will, die weiß was gut ist, und ich finde gut, dass es ihr ermöglicht wird, das zu machen.“
Möglich gemacht hat das Werner Weischedel: Ihre Freiheit und ihre Rettung. Und so kann Jenny vielleicht noch ein paar Jahre von hier morgens ihren Spaziergang durch Fechenheim beginnen. Sehr zur Freude ihres Fanclubs.