Studiotalk über den letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga

Morgen kommt es zum großen Showdown – letzter Spieltag in der Fußball-Bundesliga. Und unsere heimischen Vereine stehen noch mal direkt im Blickpunkt.

Eva Dieterle, Moderatorin: Und wie die ganze Saison schon: Einen genauen Blick auf das Fußball geschehen wirft mein Kollege Thorsten Arnold aus der Sportredaktion. Ja, Torsten, morgen wird ganz Fußballdeutschland auf das Gastspiel von Mainz 05 bei Borussia Dortmund schauen, oder?
Thorsten Arnold, Sportreporter: Na klar. Also Borussia Dortmund kann Deutscher Meister werden und der einzige, der diesen schwarz-gelben Partyzug noch aufhalten kann, das sind die Jungs von Mainz 05 und mit dem Trainer Bo Svensson. Und was wäre das für eine Geschichte! Der Bo Svensson kann seinem ehemaligen Coach Thomas Tuchel, sein Mentor, wie er sagt, dem er so viel zu verdanken hat, der jetzt auf der Bayernbank sitzt, dem kann er noch auf den letzten Metern die Meisterschaft bescheren. Und da hören wir mal, was das zusätzlich noch an Spannung bringt.
Bo Svensson, Trainer 1. FSV Mainz 05
„Das spielt keine Rolle. Also ihnen zu helfen. Es geht darum, uns selbst zu helfen und das Spiel für uns so gut zu bestreiten wie möglich. Und alles andere ist für uns Nebensache. Es geht uns eigentlich nix an.“
Arnold: “Geht uns nichts an” ist eigentlich, glaube ich, das, was man in München gerade nicht hören will. Gut, jetzt haben wir uns gestern noch mal das Training angeguckt bei Mainz 05, wie viel Zug da noch drin ist. Und da war nur anfangs die Mannschaft und der Trainer sichtbar für Fans und Kameras. Und dann – guck mal hier – dann ging es hinter verschlossene Türen und hohe Mauern ins Stadion rein. Da hieß es dann für alle Interessierten: “Bitte draußen bleiben!” Ja, was war da los? Also sollten die Mainzer tatsächlich noch so auf den letzten Metern ein paar geheime Varianten ausprobieren? Ich bin sehr gespannt. Also da müssen wir mal gucken. Vielleicht haben Sie ganz Großes vor noch.
Dieterle: Großes vor hat auch unser anderer Erstligist Eintracht Frankfurt. Und auch für die Hessen geht es morgen noch mal um was.
Arnold: Ja, zumindest rein rechnerisch. Und da ist ja im Frankfurter Waldstadion schon viel passiert, wenn es noch um etwas ging, auch wenn es noch so minimal war, die Chance. Für Europa kann sich die Eintracht noch qualifizieren. Aber da müsste auf den anderen Plätzen in der Bundesliga schon ganz viel auch für die Eintracht laufen. Aber was klar ist: Gegner SC Freiburg, der ist gefährlich. Der spielt ja sogar noch um die Teilnahme an der Champions League. Tja, und für Trainer Oliver Glasner, da ist es jetzt so weit. Das ist das letzte Heimspiel für ihn als Eintracht-Trainer. Und klar die Frage: Kommt da nicht ein bisschen Wehmut auf?
Oliver Glasner, Trainer Eintracht Frankfurt
„Ja, kann schon sein, im Stadion, wenn dann noch mal das Eintracht-Lied erklingt mit unseren stimmungsvollen Fans ist es durchaus möglich, dass da ein bisschen Wehmut aufkommt. Aber ich hoffe, die große Wehmut kommt dann am 4. Juni am Römer.“
Arnold: Ja, der 4. Juni. Das war ein Tag nach dem DFB-Pokal-Finale, das die Eintracht ja gewinnen will in Berlin. Und dann wäre man auch auf diesem Wege für Europa qualifiziert. Also dieses große Ziel, das hat die Eintracht noch.
Dieterle: Und sein großes Ziel erreicht hat schon der SV Darmstadt 98 mit dem Aufstieg in Liga eins. Und da wurde verständlicherweise vergangenes Wochenende ordentlich gefeiert.
Arnold: Ja, allerdings. Bis tief in die Nacht hinein. Und ja, da wurde doch einfach durchgefeiert. Also guck mal hier, dieses Foto hat uns erreicht, da von der Feierinsel Mallorca, das ist direkt am Ballermann, wenn ich es richtig sehe. Da sieht man Darmstadt-Spieler, Fans und sonstige Feierwütige. Wer da eben noch aufs Bild drauf gepasst hat. Aber es ist ja noch ein Spiel zu spielen am Sonntag bei Greuther Fürth. Und deswegen waren dann am Mittwoch überraschenderweise doch wieder alle pünktlich zurück im Training.
Torsten Lieberknecht, Trainer SV Darmstadt 98
„Es war ein ordentlicher Zustand, so wie sie zurückgekommen sind. Ich hatte zwar keinen Alkoholtester dabei, um jeden zu überprüfen, aber ich hab jetzt visuell nichts gesehen, dass jemand große Probleme hatte mit dem Mittwochs-Training.“
Arnold: Ja, also ein Punkt würde Darmstadt reichen, dann wären sie nicht nur Aufsteiger, sondern auch Zweit-Liga-Meister. Das wäre doch noch mal eine tolle Sache.
Dieterle: Und dann in der kommenden Saison mit den Lilien in Liga eins. Thorsten, das war dein Ausblick. Es wird spannend. Vielen Dank dafür.
Arnold: Gerne.