Studie zu Nachhaltigkeit an Hochschulen

Seit Jahren wird in der rheinland-pfälzischen Politik immer viel über Klimaneutralität gesprochen. Bis spätestens 2045 will das Land klimaneutral sein – und somit alle Einrichtungen wie Ministerien, Ämter oder Hochschulen. An der Hochschule Birkenfeld ist man schon sehr weit. Hier wird „Nachhaltigkeit“ nicht nur erforscht, sondern gemacht.

 

Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern produzieren grünen Strom für Gebäude und E-Autos.
Eine Geothermie-Anlage und nahes Holzhackschnitzel-Kraftwerk liefern Wärme im Winter und Kühlung beim Sommer.
Der Umwelt-Campus-Birkenfeld hat das geschafft, was andere Universitäten und das ganze Land in den nächsten 22 Jahren schaffen müssen: Er ist klimaneutral.
Clemens Hoch (SPD), Wissenschaftsminister Rheinland-Pfalz: „Nachhaltigkeit wird in den kommenden Jahren der Wirtschaftsfaktor sein in der ganzen Gesellschaft, aber natürlich auch in der Forschung. (…) Die Hochschulen sind da ein Spiegelbild der ganzen Gesellschaft. Wir haben Hochschulen wie der Umwelt-Campus, die sind natürlich wahnsinnig weit und können Vorreiter sein im Land, die noch etwas Nachholbedarf haben in den nächsten Jahren.“
Nachholbedarf bei der Nachhaltigkeit – eine Studie des Umweltcampus Birkenfeld zeigt nun, wie es um die Nachhaltigkeit an rheinland-pfälzischen Hochschulen steht. Bei der Energieversorgung seien etwa 9 von 14 Standorten abhängig vom Erdgas.
 Klaus Helling, Professor für Umweltmanagment am Campus, hat die Studie geleitet und erforscht, wie es besser laufen kann.
Prof. Klaus Helling, Umweltcampus Birkenfeld: „Ein wichtiges Potenzial besteht darin, dass was an vielen Stellen in einzelnen Aktivitäten umgesetzt ist, für andere nutzbar zu machen. Das heißt ein Netzwerk aufzubauen, dass den Austausch fördert zwischen den Hochschulen. Nicht jeder muss alles neu erfinden.“
Dieses Netzwerk alleine reiche aber nicht, ebenso wenig die Studie. In der Diskussion mit dem Minister fordert die Studienvertretung dauerhaft mehr Geld. Sparzwänge dürften die Nachhaltigkeit nicht ausbremsen.
Inga Thao My Bui, Studienvertreterin:“ Ich kann es total verstehen, dass auch PolitikerInnen in Zwängen drinnen sind und trotzdem ist es wichtig, dass er sich dafür stark macht, weil die Klimakrise, weil es eine existenzielle Krise ist der Menschheit und wir ihr mit großer Entschlossenheit begegnen müssen.“
Die Studienvertreter wollen zusammen mit der Politik an einer Nachhaltigkeits-Strategie für die Hochschulen arbeiten – mit den Studienergebnissen als Grundlage. Damit alle Hochschulen das schaffen, was der Umwelt-Campus Birkenfeld schon geschafft hat.