Streit um geplante Flüchtlingsunterkunft in Sinntal

Viele Kommunen haben aktuell große Probleme mit der Unterbringung von Flüchtlingen. Trotzdem sind sie verpflichtet eine zugeschriebene Anzahl an Menschen aufzunehmen. Deshalb werden vermehrt provisorische Containerdörfer errichtet, in denen die Geflüchteten vorübergehend unterkommen sollen. In der hessischen Gemeinde Sinntal, sorgt die Planung über ein solches Containerdorf allerdings für Ärger.

 

Auf diesem Parkplatz neben der Sportanlage des SV Alania Sannerz soll das Containerdorf entstehen. 30 der insgesamt 161 zugewiesenen Geflüchteten sollen in dem Ortsteil von Sinntal untergebracht werden.
Thomas Henfling, parteilos (Bürgermeister Sinntal): „Wir haben zur Standortfindung mehrere Standorte geprüft in unserer Gemeinde. Dabei haben wir eine Matrix erstellt mit einer Priorisierungsliste. Dabei ist raus gekommen, dass Sannerz der geeignetste Standort nach der Auswertung des Gemeindevorstands war. Die Entscheidung wurde so getroffen und als jetziges Vorstandsmitglied trage ich diese Entscheidung auch so mit.“
Doch mit der Standortauswahl sind einige Anwohner von Sannerz nicht zufrieden. Vor Ort weist man uns darauf hin dass es an anderen Stellen im Dorf bessere Standorte für das Containerdorf gäbe. Vor allem der Sportverein habe seit der Bekanntgabe mit Problemen zu kämpfen. Schriftlich teilt man uns mit:
Texttafel (Verena Klinkner-Bernt, SV Alania Sannerz): „Leider mussten wir nach Bekanntwerden der geplanten Container-Anlage bereits Absagen hinnehmen. Unter anderem waren dies zwei Vermietungen des Sportlerheimes für private Festlichkeiten und zum anderen ein geplantes Jugend-Fußball-Camp im Sommer. […]Weiterhin haben wir bereits Kündigungen der Mitgliedschaft erhalten.“
Für den Bürgermeister der Gemeinde sind die Kritik und die Bedenken verständlich. Der Standort wurde bestimmt bevor Thomas Henfling gewählt wurde. Er ist erst seit Januar im Amt. Jetzt spürt er den Widerstand gegen die Entscheidung das Dorf zu errichten.
Thomas Henfling, parteilos (Bürgermeister Sinntal): „Eine Neuerung weckt immer irgendwelche Ängste, weil man nie weiß was passiert. Man muss aber auch wirklich sagen, da sollten wir wirklich mit Besonnenheit rangehen und sollten wirklich gucken, dass wir diese Menschen die in einer Notlage sind möglichst gut integrieren in unsere Gesellschaft und dazu benötigt es einfach alle.“
Aus Sicht der AfD im Kreis Main-Kinzig ist Sannerz ein Beispiel dafür wie es auch anderen Kommunen im Land ergeht. Dass immer mehr Containerdörfern errichtet werden zeige, dass zu viele Flüchtlinge ins Land kämen. Diese könnten wegen zu wenig Wohnraum nirgendwo anders untergebracht werden.
Jürgen Mohn (Fraktionsvorsitzender AfD Main-Kinzig Kreis): „Wir müssen es schaffen dass es nach Deutschland weniger Zuwanderung gibt. Dann wird am Ende des Tages dieses Problem in dieser Dimension nicht in Sannerz ankommen. Und wenn wir das nicht hinbekommen oder wenn das nicht der politische Wille unserer Bundesregierung ist, dann wird das ein Dauerthema bleiben und dann wird das ein Dauerproblem bleiben.“
Wie uns die Gemeinde mitteilt verzögert sich der Aufbau des Containerdorfes. Grund dafür seien Unstimmigkeiten mit Bewohnern. Schon bevor die ersten Menschen in das Dorf eingezogen sind ist in Sannerz schon ein großer Streit darum entbrannt.