Stipendium für Gründer

Im letzten Jahr sind die Existenzgründungen zurückgegangen. Der Grund natürlich auch hier: Corona. Wegen der Turbulenzen in der Wirtschaft haben weniger Menschen sich getraut, eine Firma zu gründen. Der Weg von einer Geschäftsidee zu einem erfolgreichen Unternehmen ist weit. Die Landesregierung Rheinland-Pfalz möchte den Weg für Start-up-Unternehmen nun mit einem breiteren Förderprogramm erleichtern. Denn Ideen gibt es in Rheinland-Pfalz genug.

Und im Mainzer „Gutenberg Digital Hub“ werden sie umgesetzt. Felix Buchmüller ist IT-Experte und arbeitet hier. Er und sein Team haben erst letzte Woche das Start-up Resolvio gegründet. Und sie haben viel vor. Mit ihrer Plattform wollen sie Prozesse in Unternehmen digitalisieren. Wenn zum Beispiel Unternehmensgründer Entscheidungen fällen, müssen diese rechtlich abgesichert sein und in einem Dokument festgehalten werden. Resolvio will diesen Prozess erleichtern.
Felix Buchmüller, Gründer von Resolvio
„Der Reiz daran ist, dass man ein Problem, das man vielleicht auch im Alltag gefunden hat, gerne lösen möchte, also nicht nur für sich selbst sondern für alle. Und dass man ja sich hinsetzt, überlegt, wie müsste es denn eigentlich laufen. Und da gibt es natürlich noch viele Baustellen. Insbesondere wenn man schaut, welche Prozesse man noch digitalisieren kann.“
Doch der Start ist nicht einfach. In das Marketing zum Beispiel, müssen die Gründer viel Geld investieren, das sie meist nicht haben. Zudem fehlen oft erfahrene Ansprechpartner.
Sie haben sich für das „Gründungsstipendium Rheinland-Pfalz“ beworben. Darüber fördert die Landesregierung Start-ups wie Resolvio vor allem in der frühen Phase. Für ein Jahr bekommen die Gründer Geld und Beratung durch die Handelskammer.
Daniela Schmitt, Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz
„Wir wollen mit dem Stipendium, 1000 Euro im Monat, diejenigen unterstützen, die sich am Anfang noch ganz intensiv mit dem Vorhaben beschäftigen und einfach dann die Sicherheit haben, dass sie im ersten Jahr nicht die Sorge haben müssen, wie wird die Miete bezahlt, wie kann ich den Kühlschrank auffüllen, sondern volle Konzentration auf das Gründungsvorhaben.“
Dies braucht Resolvio auch. Momentan versuchen sie sich mit anderen IT-Dienstleistungen zu finanzieren. Das Stipendium würde ihnen mehr Zeit geben, am Start-up zu arbeiten.
Felix Buchmüller, Gründer von Resolvio
„1000 Euro im Monat wären natürlich ein super Start. Ich denke, damit könnte man auf jeden Fall beweisen, dass man die Idee, die man hat, dass man die auf den ersten Stand bringen kann. Langfristig gesehen wird es wahrscheinlich nicht ganz reichen, um daraus ein funktionierendes Geschäftsmodell zu machen. Da müsste man sich dann nach Anschlussinvestitionen umsehen.“
Die Berater könnten ihnen helfen, diese auch zu finden. Doch ob sie das Stipendium überhaupt bekommen, entscheidet erst mal eine Jury.