Stellantis legt Jahresbilanz vor

Vor wenigen Wochen noch gab es wieder einmal negative Schlagzeilen zu Opel. Da versuchte der Mutterkonzern Stellantis das Werk in Rüsselsheim aus dem Konzern auszugliedern, doch der Plan scheiterte an heftigen Protesten. Umso spannender ist die Frage, wie der Konzern eigentlich dasteht. Heute hat Stellantis seine erste Jahresbilanz vorgelegt und die fällt überraschend aus – überraschend gut.

Genau genommen fällt sie sogar sehr gut aus. Der erst vor einem Jahr gebildete Autoriese Stellantis machte 2021 einen Gewinn von 13,4 Milliarden Euro. Damit übertrifft der Opel-Mutterkonzern auch die optimistischsten Erwartungen. Anfang 2021 war Stellantis aus einer Fusion von Peugeot-Citroen und Fiat-Chrysler hervorgegangen. Die starken Zahlen sind auch deshalb bemerkenswert, weil das vergangene Jahr auch Probleme mit sich brachte.
Jürgen Pieper, Autoanalyst Bankhaus Metzler
„Selbst wenn wir Russland mal kurz ausblenden, dann sind das vor allem Lieferprobleme letztes Jahr gewesen, die sehr hohen Rohstoffkosten, die Chipknappheit, und was aber auf der andern Seite zu sehen war, das war nach Corona eben eine sehr, sehr starke Nachfrage nach Autos. Wir haben also völlig ausgefüllte Auftragsbücher und wir haben steigende Autopreise. Was für uns Konsumenten nicht gut ist, ist für die Hersteller natürlich letzen Endes ein sehr gutes Umfeld.“
Zwar weist die Bilanz keine eigenen Zahlen für den Tochterkonzern Opel aus, aber die Rüsselsheimer dürften ihren Teil zu der guten Bilanz beigetragen haben. Knapp eine halbe Million Autos hat Opel 2021 im europäischen Kernmarkt verkauft. Und konnte damit im Gegensatz zur Konkurrenz das Niveau halten. Das dürfte die Standorte in Rüsselsheim Kaiserslautern und Eisenach erstmal stärken.
Jürgen Pieper, Autoanalyst Bankhaus Metzler
„Ich denke, ja, die Mitarbeiter können definitiv beruhigter sein. Bei einem guten Umfeld, Opel kommt auch mit einer ganzen Anzahl von neuen Produkten raus, der neue Astra kommt jetzt an den Markt, das ist, glaube ich, nach wie vor das wichtigste Modell für Opel. Und mit dem Astra wird der Aufschwung auch verstärkt werden. Und ich denke, auch viele Bedenken, die man jetzt vielleicht im Moment noch hat, die werden eher, glaube ich, dieses Jahr so ein bisschen in den Hintergrund treten. Und es wird, glaub‘ ich, auf alle Fälle ein richtig gutes Jahr.“
Nach dem Personalabbau der vergangenen Jahre könnte jetzt also bei Opel erstmal Ruhe einkehren.