Hochwasser in Hessen und Rheinland-Pfalz

Dauerregen in Hessen und Rheinland-Pfalz. In den vergangenen Tagen ist ordentlich was runtergekommen vom Himmel und das führt dazu, dass in einigen Regionen die Flüsse über die Ufer treten.

Eine angespannte, aber keine dramatische Lage bietet sich beim Hochwasser in Rheinland-Pfalz.
Hier bei Traben-Trarbach an der Mosel ist es der vierte Hochwassertag in Folge. Am Wochenende mussten hier die ersten Land- und Kreisstraßen gesperrt werden. So hatte das Wasser beispielsweise die K65 zwischen Reil und Kövenig unpassierbar gemacht. Auch Unterführungen wurden überschwemmt, zahlreiche Rad- und Fußwege überspült.
Der Hauptpegel in Trier steht da gerade bei 6,90 Metern. Zum Vergleich; normalerweise steht das Wasser dort bei rund 5,60 Meter. Am heutigen Montag musste die Schifffahrt auf der Mosel dann komplett eingestellt werden, nachdem der Pegel die 7-Meter-Marke erreicht hatte.
Tendenz steigend. Bis zum Dienstag sollen die Pegel in Rheinland-Pfalz noch leicht klettern – am Vormittag wird dann der Höchststand erwartet.
Prekärer ist die Lage in Hessen. Hier sind derzeit an 19 Pegeln Meldestufen überschritten. Die Pegel in Bad Hersfeld, Gießen, Leun, Marburg und Schmittlotheim überschreiten sogar die zweite Meldestufe. Heißt: Hier treten die Flüsse Eder, Lahn und Fulda vielerorts über die Ufer. Einige Grundstücke werden überschwemmt – vereinzelt laufen Keller voll.
An den Lahnwiesen in Gießen: kein Durchkommen auf den Radwegen. Dieser Rentner nimmt‘s mit Humor und schickt Fotos an seinen Sohn.
Eberhard Brückner, Rentner
„Ich habe ihm geschrieben, dass ich meinen Radweg suche, den zentralen Radweg, den ich mehrmals in der Woche normalerweise fahre. Aber der steht vollkommen unter Wasser. Ja. Und bei uns an der Lahn in Wetzlar ist auch alles überflutet.“
Größere Schäden bleiben bislang aus. Viele Anwohner sind Hochwasser gewohnt und bleiben entspannt.
Victoria Herr, Studentin
„Der Keller ist noch trocken und ich hoffe das bleibt auch so. Es war die letzten Jahre auch immer mal hoch, aber jetzt besonders hoch auf jeden Fall.“
Günter Lachmann, Dachdecker
„Dass das halt jetzt so oft kommt. Wir hatten an Weihnachten, hatten wir Hochwasser. Da ging’s noch. Und jetzt schon wieder, ne.“
In Solms-Oberbiel im hessischen Lahn-Dill Kreis sorgt der Dauerregen im wahrsten Sinne des Wortes für eine Rutschpartie. Am Hang eines ehemaligen Steinbruches hat sich der aufgeweichte Boden gelöst und stürzt auf zwei Wohnhäuser und eine Pizzeria. Die Rückwand eines Gebäudes wird eingedrückt. Verletzt wurde aber niemand. Zehn Personen mussten am Sonntag evakuiert werden.
Frank Inderthal, SPD, Bürgermeister Solms
„Ja die waren natürlich schockiert darüber und mussten dann von einem Moment auf den anderen das Gebäude verlassen und durften auch nachher nur nochmal kurz hinein, um die wichtigsten Dinge dann auch an sich zu nehmen. Und die waren natürlich dann – wir haben die hier untergebracht nebenan und mit denen dann auch das weitere Vorgehen besprochen. Aber die waren natürlich schockiert.“
Die gute Nachricht: Die Regen- und Hochwasserlage in Hessen soll sich bereits wieder entspannen. Nach aktuellen Berechnungen soll der Pegel nicht mehr weiter ansteigen. Ein wirklich dramatisches Hochwasser bleibt also vorerst aus.