Startrampe für Umwelt- und Klimaschutz-Startups

Hessen gilt neben Berlin als der Standort für Start-ups – also für die Neugründung junger, innovativer Unternehmen. Rund 170 solche Gründungen gab es hier allein im vergangenen Jahr. Und jedes dritte Start-up beschäftigt sich inzwischen mit Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen. Die nennt man dann „Green Tech“. Viele dieser Unternehmen werden bald in Gernsheim am Rhein ein zu Hause finden.

Gut möglich, dass auf dem Gelände des Pharmazieunternehmens Merck in Gernsheim schon bald was ganz Großes entsteht, denn eine ganze Reihe junger Start-up-Unternehmen mit dem Schwerpunkt Klima- und Umweltschutztechnologie will künftig von hier aus mit ihren Ideen die Welt erobern. So wie die beiden Gründer von Ceres, die den Verpackungsmarkt revolutionieren wollen – mit Füllstoffen aus Stroh statt aus Styropor und Plastik. Sie sind die ersten, die sich mit ihrer Firma auf dem Merck-Industriegelände ansiedeln.
Dominik Dostert, Mitgründer Ceres
„Also, momentan sind wir ja noch bei Moritz im Keller. Und wir sehnen uns schon nach einer größeren Fläche, um eben auch mal größer skaliert produzieren zu können.“
Moritz Lenhardt, Geschäftsführer Ceres
„Es ist einfach eine super Gelegenheit hier die Pioniere zu sein in so einem Green-Tech-Bereich, wo unheimlich viele Start-up-Unternehmen und Forschungseinrichtungen sich ansiedeln.“
Dass die jungen Gründer künftig an einem gemeinsamen Standort im ständigen Austausch stehen und Kooperationen bilden können, ist nicht der einzige Vorteil: Hier ist vor allem jede Menge Platz. Genug, um aus einer Idee ein Serienprodukt zu machen.
Kai Beckmann, Geschäftsleitung Merck
„Hier ist ein riesiges Industrieareal. Eines der größten noch ungenutzten Chemie-Industrieareale in Deutschland, das wir hier vor uns haben. Und mit dem kann man natürlich noch viel mehr machen, als nur ein paar Hallen aufbauen für die ersten Labore und die ersten kleinen Werkstätten. Hier kann man auch wirklich Produktion tätigen.“
Das Land Hessen fördert den Aufbau des Innovationszentrums mit mehr als einer halben Million Euro.
Tarek Al-Wazir, B’90 / Grüne, Wirtschaftsminister Hessen
„Wenn wir die Produkte entwickeln hier in Deutschland und hier in Hessen, die wir brauchen auf der ganzen Welt, um zum Beispiel auf Plastik verzichten zu können, um zum Beispiel sehr viel effizienter mit Energie umgehen zu können, dann ist das auch für uns eine große Chance. Veränderung bedeutet nicht nur Gefahr, Veränderung bedeutet auch Chance. Natürlich ist es anstrengend. Aber genau deswegen wollen wir jetzt wirklich hier in die Umsetzung kommen. Und da setze ich sehr darauf, dass hier viel im Kleinen entsteht, was am Ende auch sehr, sehr groß werden kann.“
Einen Namen hat das neue Gründerzentrum auch schon: „Ryon“ – wohl in Anlehnung an den nahegelegenen Rhein. Wenn alles nach Plan läuft, könnte das neue Zentrum zu einem wichtigen Baustein auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft werden.