Stadt Frankfurt stellt Umweltprämie vor

Dauerhaft das Auto stehen lassen und ab in Bus oder Bahn – dazu will die Stadt Frankfurt ab dem 01. Juli den Anreiz geben und so den Autoverkehr verringern. Eine Umweltprämie als nächster Baustein also im sogenannten „Masterplan Mobilität“. Heute hat das Verkehrsdezernat verkündet, wie der Tausch genau funktionieren soll.

Lange Staus, die Straßen verstopft, die Parkplatzsuche eine Qual. Dem möchte die Stadt Frankfurt entgegenwirken und einen Anreiz über eine Umweltprämie schaffen. Wer sein Auto verkauft, verschrottet oder verschenkt, bekommt im Gegenzug ein Deutschland-Ticket für Bus und Bahn für ein Jahr geschenkt.
Wolfgang Siefert, Mobilitätsdezernent Frankfurt
„Frankfurt ist eine wachsende Stadt. Wir sind alleine letztes Jahr um 25.000 Menschen wieder gewachsen. Die Anzahl der Pendler wächst. Die Mobilitätsbedürfnisse wachsen. Die Straßen bleiben aber so breit wie sie sind und deswegen ist es wichtig, dass wir uns auf flächensparsame Verkehrsmittel konzentrieren. Das ist halt nun mal der ÖV, das Rad oder Fußverkehr. Und das ist einfach ein Anreiz dazu, um ein paar Autos aus der Straße wegzubekommen für Menschen, die es vielleicht gar nicht mehr so dringend brauchen.“
Um das Deutschland-Ticket zu bekommen, muss man seinen Erstwohnsitz in Frankfurt haben. Außerdem beschränkt sich der Tausch auf PKW mit Verbrennungsmotoren.
Das Mobilitätsdezernat rechnet mit 50 bis 60 Anträgen im Monat. Und wie stehen die Frankfurter zu dem Angebot?
Herbert Maier
„Nee, also ohne Auto, nee, muss ich sagen. Das kann ich mir nicht vorstellen. Weil ich einfach flexibel sein will hier und weil, was weiß ich. Wir sind Rentner. Wir haben Zeit und dann setze ich mich mal ins Auto und fahre da oder da hin. Es geht ja nicht nur um die Stadt oder so.“
Andrea Gray
„Ich kann mir das nicht vorstellen, das Auto dafür abzugeben. Und das würde jetzt, sag‘ ich mal, für Familien wahrscheinlich, wo dann die Eltern noch oft die Kinder hin und her fahren müssen, wird das sehr schwierig werden.“
Richard Heizmann
„Kann ich mir vorstellen, das Auto abzugeben. In Frankfurt braucht man eigentlich nicht unbedingt ein … Ich habe auch kein eigenes Auto, es ist ein Dienstwagen. Von daher, also ich habe schon lange kein eigenes Auto mehr.“
Im Haushalt der Stadt sind erstmal rund 500.000 Euro für die Umweltprämie vorgesehen. Je nachdem, wie viele Frankfurter dann tatsächlich bereit sind, ihr Auto dafür abzugeben, soll die Prämie dauerhaft angeboten werden.