Stadt Frankfurt stellt EM-Bilanz vor

Die Fußball-Europameisterschaft verläuft für die deutsche Nationalmannschaft bisher erfolgreich: Die nächste Hürde gilt es übermorgen – am Freitag – zu überwinden: Da spielt Deutschland im Viertelfinale gegen Spanien. Während die EM im vollen Gange ist, ist sie im Frankfurter Stadion schon vorbei: Fünf Spiele wurden hier ausgetragen – das letzte am vergangenen Montag. Die Stadt zieht jetzt eine erste Bilanz.

Jubelszenen gestern Abend in Frankfurt: Trotz Regen feiern Tausende türkische Fans den Einzug ihrer Nationalmannschaft ins EM-Viertelfinale. Einsatzkräfte begleiten die Party mit einem Großaufgebot. Vereinzelt wird Pyrotechnik angezündet, es bleibt aber größtenteils friedlich. Das ist auch die Bilanz der Polizei zu allen Spielen in Frankfurt:
Stefan Müller, Polizeipräsident Frankfurt
„Die Fans haben friedlich gefeiert, sie waren respektvoll zueinander. Sie waren gemeinsam in Bussen unterwegs, es gab keine Rivalitäten. Insoweit ein dickes Extralob. Wir haben uns gefühlt, wie ein guter Schiedsrichter, der permanent auf dem Spielfeld präsent ist, sich zurückhalten kann und über den nach dem Spiel nicht gesprochen wird.“
Über eine Aktion wird jedoch gesprochen: Am Montagabend im Achtelfinale zwischen Portugal und Slowenien versuchen zwei Fans das Spielfeld zu stürmen.
Stefan Müller, Polizeipräsident Frankfurt
„Das wurde von den Ordnern unterbunden, und im Zuge dieser vorläufigen Festnahme dieser Ordner kam es zu wechselseitigen Körperverletzungen. Der Vorfall ist komplett videografiert. Vier Personalien von Beteiligten stehen bereits fest. Bei den Fans handelt es sich um zwei Deutsche aus Nordrhein-Westfahlen. Wir haben die Ermittlungen aufgenommen.“
Durch die EM ist in Frankfurt viel los: Zu den fünf Spielen haben insgesamt 230.000 Menschen ihren Weg ins Frankfurter Stadion gefunden. Die FanZone am Mainufer hat die Erwartungen der Stadt übertroffen – trotz des teils schlechtem Wetters: Über 700.000 Fans waren bisher da. Oberbürgermeister Mike Josef ist mit der EM in Frankfurt zufrieden:
Mike Josef (SPD), Oberbürgermeister Frankfurt
„Ein Cristiano Ronaldo, der wegen einem verschossenen Elfmeter die Emotionen rauslässt und weint. Sowas werden wir uns in Jahren, Jahrzehnten noch erzählen. Sowas geht in die Geschichte ein. Das sind gemeinschaftliche Sachen, die man erlebt, die nicht immer alleine mit Geld zu messen sind, und davon haben wir in den letzten Tagen und Wochen sehr viele davon gesehen und ich glaube, das ist doch etwas, wo wir gemeinsam sagen können: Das passt sehr gut zu unserer Stadt.“
Am Frankfurter Hauptbahnhof gab es an Spieltagen rund 100.000 Reisende mehr als sonst. Die erhöhten Besucherzahlen machen sich auch in der Gastronomie bemerkbar: Das sorgt bei der Traditionskneipe „Apfelwein Wagner“ für gute Stimmung.
Ralf Wagner, Gastronom in Frankfurt
„Wir haben durchaus positive Erfahrungen gehabt mit allen Fans, von allen Ländern, die hier gespielt haben. Das war schon deutlich spürbar, vor allen Dingen an den Spieltagen, wenn in Frankfurt ein Spiel war. Das hat sich schon bemerkbar gemacht, ja ist mehr.“
Auch der Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA Hessen zieht eine positive Bilanz. Rund 30 Millionen Euro kostet die Stadt Frankfurt die Fußball EM. Damit Bilder wie diese um die Welt gehen.