Sprachliche Bildung in Kitas

Sprachliche Früherziehung ist schon lange ein wichtiges Thema. Gerade wenn in Familien zu Hause eine andere Sprache gesprochen wird als deutsch, ist die Schule oder der Kindergarten für Kinder oft die einzige Möglichkeit ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Wir haben heute eine Kita in Mainz besucht, in der alltagsintegrierte Sprachbildung und -förderung gelebt wird.

 

 

Kinder singen…
Spielerisch den Wortschatz erweitern und festigen. Das wird in der Kita „Sandflora“ in Mainz-Gonsenheim groß geschrieben. Die Kinder singen hier Lieder oder erzählen Geschichten. Das Konzept der Kita sieht vor, dass die drei bis sechs jährigen Kinder schon früh sprachlich gefördert werden. Davon macht sich die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig heute ein Bild.
Stefanie Hubig, SPD (Bildungsministerin Rheinland-Pfalz): „Je früher Kinder lernen desto besser. Und wir wissen: Sprache beginnt quasi nach der Geburt und deshalb müssen Kinder in der Kita schon die Sprache lernen, damit sie eben auch am Leben teilhaben können, damit sie Erfolg in der Schule haben, damit sie einfach in der Gesellschaft ankommen.“
Kinder aus 25 Nationen lernen hier mit den Erziehern in ganzen Sätzen miteinander zu kommunizieren. Dabei ist es wichtig, dass die Gespräche auf Augenhöhe und in alltäglichen Situationen stattfinden.
Sonia Lucchese (Kita-Leiterin): „Sei es beim Wickeln, sei es beim Anziehen. Das ist an unterschiedlichen Orten zu unterschiedlichen Zeiten, wo wir das Sprechen den Kindern anbieten. Wir essen und beim Mittagessen steht nicht das Mittagessen im Vordergrund sondern die Sprache oder die Gespräche die am Tisch stattfinden. Das ist das was wichtig ist.“
In der Kita „Sandflora“ werden rund 140 Kinder betreut. Etwa jedes dritte Kind hat einen Migrationshintergrund. Deren Eltern legen meist großen Wert darauf, dass ihre Kinder zweisprachig aufwachsen. Deshalb suchen sie sich eine Kita in der die deutsche Sprache gefördert wird. Doch nicht nur die Kinder mit fremdsprachigen Eltern benötigen Förderung.
Stefanie Hubig, SPD (Bildungsministerin Rheinland-Pfalz): „Es gibt auch Kinder mit der Muttersprache Deutsch die noch Sprachbildung brauchen, die noch Unterstützung brauchen beim Sprachenlernen brauchen und das passiert dann eben hier für alle Kinder. Und was ich toll finde ist auch, dass die Kinder voneinander lernen und miteinander lernen.“
Die alltagsintegrierte Sprachförderung ist seit 2017 ein Bestandteil der rheinland-pfälzischen Bildungspolitik. Mit Hilfe von Sprachkonzepten, die an Kitas und Grundschulen ausgegeben werden, sollen auch andere Einrichtungen dem Beispiel der Kita „Sandflora“ folgen.