Sporttalk mit David Rischke

Was steht für unsere Fußballmannschaften der ersten und zweiten Bundesliga am Wochenende an? David Rischke hat die Infos.

Markus Appelmann: Heute Abend spielt Mainz 05 gegen den 1. FC Köln und die Mainzer sind immer noch auf der Suche nach dem ersten Heimsieg. Bei mir im Studio: David Rischke aus der Sportredaktion. David, zumindest eine gute Nachricht gibt es bei den Mainzern: Das Lazarett lichtet sich.
David Rischke, Sportreporter: Ja, völlig richtig. Zum einen: Der Kapitän Silvan Widmer ist wieder an Bord und auch Stefan Bell ist wieder fit. Also mehr Optionen für den Trainer Bo Svensson. Und zuletzt läuft es ja auch gut, das kommt noch dazu – die zwei Siege hintereinander -, also gute Voraussetzung fürs Spiel heute Abend. Aber der Gegner, der 1. FC Köln, da wird es schwer heute den langersehnten ersten Heimsieg zu holen.
Bo Svensson, Trainer 1. FSV Mainz 05
„Es ist schwer, gegen Köln zu spielen. Es ist immer viel Intensität da und Emotionen und viele Spieler, die auch mitmachen offensiv. Auch gegenüber letztem Jahr ein paar wichtige Spieler, wie Özcan und Modeste verloren. Aber es scheint da auch gut zu funktionieren mit den neuen Spielern, die sie geholt haben. Spielen eigentlich gleich und ziehen ihr Ding komplett durch.“
Appelmann: Gehen wir zum Ligakonkurrenten Eintracht Frankfurt. Die müssen morgen bei Borussia Mönchengladbach ran, ein Gegner, der ja schwierig einzuschätzen ist momentan.
Rischke: Ja, absolut. Die Gladbacher haben bewegte Wochen hinter sich. Und wenn man nur auf die nackten Ergebnisse schaut, aus denen wird man so gar nicht schlau. Da ist zum Beispiel eine Klatsche in Bremen und dann der Festtag, der 5:1-Sieg im Derby gegen Köln, gegen den großen Rivalen. Danach aber unter der Woche, am Dienstag, die schmachvolle Pokalniederlage in Darmstadt beim Zweitligisten. Also das macht es dem Eintracht-Trainer Oliver Glasner schwer, sich auf diesen Gegner Gladbach vorzubereiten. Ja, und dann macht Glasner das einzig Richtige: Er besinnt sich auf sich selbst und seine Mannschaft.
Oliver Glasner, Trainer Eintracht Frankfurt
„Sind ja in einer guten Form. Haben einen sehr beeindruckenden 5:1-Sieg gegen Leverkusen in der Liga hinter uns und haben gute Erinnerungen an den Borussiapark aus der letzten Saison, wo wir gewinnen konnten. Haben, was das Personal jetzt angeht, sind bis auf unsere länger verletzten Ausfälle Buta, Hasebe und Knauff sind alle anderen Spieler fit.“
Appelmann: Wir gehen fit in die zweite Liga zu Darmstadt 98, zum Tabellenführer. Die Sonne scheint am Böllenfalltor, kann man sagen nach dem Pokaltriumph am Dienstag.
Rischke: Absolut. Wir hatten es eben auch schon kurz erwähnt, die Darmstädter haben immerhin den Bundesligisten Mönchengladbach aus dem Pokal rausgekegelt, dazu Spitzenreiter – also im Moment alles im grünen Bereich bei den Lilien sozusagen. Eine Sache hat mich nur gewundert. Nach dem Pokaltriumph, da gab es nicht die üblichen Feierszenen, keine wilde Partynacht. Das ist schon eher branchenuntypisch. Aber das hatte Gründe.
Torsten Lieberknecht, Trainer SV Darmstadt 98
„Komplett nüchtern. Keiner war bereit, überhaupt ans Feiern zu denken. Und das war auch schon die Marschroute vor dem Karlsruhe-Spiel, wie wir diese Woche bestreiten wollen, mit welcher Professionalität wir vorgehen wollen. Mit welcher Vorbereitung der Spiele, der Trainingseinheiten wir ganz klar in die Organisation gegangen sind diese Woche und da spielte das Feiern bei uns keine Rolle.“
Rischke: Schon eine bundesligareife Einstellung der Darmstädter, sehr professionell, und das können Sie heute Abend direkt zeigen. Gegner ist Holstein Kiel.
Appelman; Im Gegensatz zu den Darmstädtern hatte der 1. FC Kaiserslautern nachdenkliche Szenen nach den letzten Spielen, vor allem nach der 0:3-Schlappe gegen Regensburg. Da war eine Aussprache nötig.
Rischke: Ja, absolut. Die war wirklich nötig, denn die Leistung hat zu denken gegeben, die war nicht gut. Man könnte sogar sagen, es war die schlechteste Leistung in der Saison bisher der Pfälzer und da war es natürlich klar, dass da eine Aussprache folgen musste. Der Trainer Dirk Schuster hat selbst gesagt, es war ein Schuss vor den Bug.
Dirk Schuster, Trainer 1. FC Kaiserslautern
„Gemeinsam auch mit der Mannschaft im Dialog, das war also keine einseitige Geschichte von mir, wo irgendwo draufgenagelt wurde, sondern wir haben dann auch versucht, die Mannschaft mit in die Pflicht zu nehmen und gemeinsam Ursachenforschung zu betreiben und ich denke, das war ganz gut, dass man auch gesehen hat, was verbesserungsbedürftig ist.“
Rischke: Gut, und das sehen wir dann heute Abend, da müssen die Roten Teufel in Rostock, bei Hansa Rostock spielen und da sehen wir dann, ob sie die richtigen Schlüsse aus dieser Analyse gezogen haben.
Appelmann: David, vielen Dank für deine Einschätzungen.
Rischke: Sehr gerne.