Sporttalk mit David Rischke

Die Frauenfußballmannschaft der Eintracht startet im Deutsche Bank Park gegen Bayern München in ihre neue Saison und die Löwen Frankfurt sind zurück in der Ersten Eishockey-Bundesliga – gute Gründe für unseren Sportreporter, das Themenspektrum zu erweitern.

Markus Appelmann, Moderator: Gestern Abend haben wir schon darüber berichtet, heute startet die Frauenfußball-Bundesligasaison und bei mir im Studio ist David Rischke aus der Sportredaktion. David, so ein richtiger Kracher steht heute Abend an, Eintracht Frankfurt gegen Bayern München.
David Rischke, Sportreporter: Genau, und dieser große Kracher, der findet auch passenderweise im großen Deutsche Bank Park statt. Und es wird erwartet, dass 20.000 Zuschauer plus x live vor Ort dabei sein werden, und das ist dann ein neuer Zuschauerrekord in der Frauen-Bundesliga. Und das zeigt auch so ein bisschen, dass der Hype, den die Frauen-Europameisterschaft im Juli ausgelöst hat, dass dieser Hype auch anhält. Und mit diesem Rückenwind geht Eintracht Frankfurt jetzt in die neue Saison. In der vergangenen Spielzeit, da landeten die Adlerträgerin ja auf einem tollen dritten Platz und so soll es dann auch weitergehen.
Tanja Pawollek, Kapitänin Eintracht Frankfurt
„Ich meine, wir haben letzte Saison den Champions-League-Platz erreicht, beziehungsweise die Qualifikation, und das ist auch unser Ziel für diese Saison. Dieses Ziel sollten wir uns stecken und können wir auch. Wir wollen da weitermachen, wo wir aufgehört haben. Wir haben ein super Team. Wir haben Spaß miteinander. Wir kommen gut miteinander zurecht. Und ich glaube, wir haben die Qualität im Kader, um die Großen zu ärgern.“
Appelmann: Und nach den Frauen heute Abend sind dann morgen die Männer dran, auswärts in Stuttgart. Und die wollen natürlich den Schwung aus der Champions League mitnehmen.
Rischke: Ja, so erhofft sich das natürlich der Trainer Oliver Glasner. Fakt ist aber auch: Was die Startaufstellung angeht, da wird Glasner rotieren müssen häufiger in dieser Saison, denn diese Champions-League-Spiele unter der Woche, die kosten natürlich Kraft. Und diese Rotation, die hat eine Konsequenz, dass Spieler dann halt auch mal auf Positionen spielen müssen, die für sie ungewohnt sind.
Oliver Glasner, Trainer Eintracht Frankfurt
„Das ist kein Problem. Sicher gibt es dann mal einen kleinen Stellungsfehler, weil man diese Position nicht gewohnt ist, oder taktisches Fehlverhalten. Aber ich erwarte, dass die Spieler alles rauspressen, um als Sieger vom Platz zu gehen.“
Appelmann: Und damit jetzt zum Ligarivalen Mainz 05. Da sieht es auf dem Papier eigentlich ganz gut aus. Zehn Punkte hat man rausgeholt, aber der schöne Schein trügt.
Rischke: Ja, er trügt so ein bisschen vor dem Heimspiel heute Abend gegen Hertha BSC Berlin, denn die Abwehr der Mainzer ist nicht mehr so sattelfest wie noch in der vergangenen Saison, da konnte man sich auf die verlassen, denn zwei pfeilschnelle Innenverteidiger, die haben die Mainzer im Sommer verlassen, mit der Konsequenz, dass die Mainzer mehr Gegentore kriegen. Aber der Trainer der Mainzer Bo Svensson, der fordert von seinen Spielern, die er jetzt regelmäßig in die Startelf packt, eine ganz andere Qualität.
Bo Svensson, Trainer 1. FSV Mainz 05
„Das ist schon mal die Aufgabe, dass wir halt natürlich mit unserer Art zu spielen auch hoch stehen wollen. Und da muss man die Dinge gut antizipieren, wenn die Geschwindigkeit nicht die allerhöchste ist.“
Rischke: „Antizipieren“, das ist das Zauberwort und das bedeutet, die Pass- und die Laufwege des Gegners frühzeitig vorausahnen, um dann besser drauf reagieren zu können. Das muss sich also verbessern, sagt Svensson. Die Startelf wird sich heute Abend auf jeden Fall verändern, denn Alexander Hack ist rot gesperrt und Jonathan Burkardt fehlt, weil er verletzt ist.
Appelmann: Ja, wir wechseln zum krönenden Abschluss noch die Sportart und kommen zum Eishockey. Die Löwen Frankfurt starten in ihr Abenteuer Erste Liga.
Rischke: Und da muss man noch mal dran erinnern, welch Odyssee die Löwen-Community hinter sich hat. Denn 2004 war der Vorgängerverein, die Frankfurt Lions, ja noch Deutscher Meister und sechs Jahre später dann der große Knall, die Katastrophe. Lizenzentzug, Zwangsabstieg in die vierte Liga, komplette Neugründung des Vereins, also die Löwen-Community, die hat sehr harte Jahre hinter sich, einen steinigen Weg in der Diaspora. Ja und jetzt sind die Löwen Frankfurt wieder zurück in der Eishockey-Elite Deutschlands.
Franz-David Fritzmeier, Sportdirektor Löwen Frankfurt
„Ich freue mich auch sehr für die Leute, die zwölf Jahre dran gearbeitet haben, für die Fans, die immer Geduld bewiesen haben, uns unterstützt haben, dass Frankfurt jetzt da ist, wo wir hingehören und wo wir uns jetzt auch beweisen müssen. Alle gemeinsam. Nicht nur auf dem Eis, sondern wir werden unsere Fans brauchen, mehr denn je!“
Rischke: Ja, und los geht’s heute Abend in Wolfsburg auswärts und am Sonntag dann die große Heimpremiere gegen Bremerhaven.
Appelmann: David, vielen Dank für deinen Ausblick aufs Sport-Wochenende.
Rischke: Sehr gerne.