Spendengala für die Ukraine
Mainz versteht die Ukraine – und hilft! Unter diesem Motto sind gestern in Mainz Künstler, Politiker sowie Gäste aus Wirtschaft und Gesellschaft in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt zu einer Spendengala zusammengekommen. Just an dem Tag, an dem die EU-Kommission empfohlen hat, Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine aufzunehmen. Ein Abend zugunsten des Landes, das sich seit eineinhalb Jahren gegen den völkerrechtswidrigen Angriff durch Russland zu Wehr setzt.
Slawa Ukrajini! „Ruhm der Ukraine“ schallt es durch das kurfürstliche Schloss in Mainz. Über 800 Gäste sind gekommen, um Solidarität zu zeigen.
Freistehend: Gesang von Marlaine Maas
Lars Reichow, Initiator Spendengala: „Ich bin wirklich auch überzeugt davon, dass wir alle auf der richtigen Seite stehen. Dass wir uns nicht verstecken müssen, mit unserer Art zu leben. Wir können stolz darauf sein, so wie wir das machen. Aber wir müssen es verteidigen.“
Eine Überzeugung, die die Redner und Gäste teilen.
Hendrik Hering, SPD, Landtagspräsident RLP: „Wir dürfen die Ukraine jetzt nicht alleine lassen. Sonst scheitert Demokratie in Europa insgesamt.“
Seit über 600 Tagen wird die Ukraine angegriffen. Heute geht es aber nicht um die Grausamkeit des Krieges.
Peter Willisch, Co-Initiator Spendengala: „Wir wollen eben zeigen, dass es auch ein interessantes Land ist, dass es mutige, tolle Menschen hat, dass es auch eine Kultur hat.“
Die Liebe zu Musik, Kunst und Frohsinn ist Teil dieser Kultur.
Das passt zu Mainz, findet Oberbürgermeister Nino Haase. Und begrüßt, dass die Veranstalter eine Petition für eine Städtepartnerschaft gestartet haben.
Nino Haase, parteilos, Oberbürgermeister Mainz: „Gerade im Hinblick auf die Ukraine sollte Mainz noch mehr die Arme ausbreiten. Und das ist was, das jetzt auch auf der Agenda liegt, das gehen wir jetzt an.“
Der Eintritt ist frei, dafür wird um Spenden gebeten. Bis gestern Abend haben den Ukrainischen Verein schon über 40.000 Euro erreicht.
Viktoriya Jost, Vorsitzende Ukrainischer Verein Mainz: „Das unterstreicht nochmal, die große Solidarität der Menschen hier und ich möchte einfach nur Danke sagen.“
Selbst die längste Nacht endet irgendwann, sagt Kirill Golovchenko zu einer seiner Fotografien. Und dass die Ukraine niemals aufgibt.
Kirill Golovchenko, Fotograf aus Odessa: „Ukrainer sind ein humorvolles Volk. Sie machen Scherze während des Krieges, weil das hilft ihnen, zu überleben.“
Lachen und Innehalten. Poppige und sanfte Töne erklingen gestern Abend in Mainz. Verbunden mit der Hoffnung, dass der Krieg nicht noch weitere 600 Tage dauern wird.