Spenden helfen den Menschen in der Ukraine

Die ersten Schutzsuchenden kommen schon in Deutschland an. Doch die meisten sind noch auf der Flucht oder harren mitten im Kriegsgebiet aus. Und die brauchen dringend Hilfe. Überall in Hessen und Rheinland-Pfalz werden deshalb jetzt Spenden gesammelt.

Decken, Schlafsäcke und Lebensmittel. Bei der Hilfsaktion in Mainz ist die Spendenbereitschaft für die Ukrainer groß. Auch Sebastian Muhs will helfen. Direkt nach Kriegsbeginn tritt er in den Ukrainischen Verein Mainz ein. Seitdem engagiert er sich mit 35 anderen Freiwilligen für den Hilfstransport.
Sebastian Muhs, Ukrainischer Verein Mainz
„Das ist sehr wichtig. Also, ich weiß, dass ganz viele Urlaub genommen haben und von morgens bis 10 Uhr abends praktisch an diesem Thema mit dran arbeiten. An der Hilfe, der Organisation, der Verteilung.“
Der Ukrainische Verein hat die Hilfsaktion gemeinsam mit den Maltesern und anderen Organisationen aus Mainz ins Leben gerufen. Schnell kommen erste vollgeladene Autos mit Spenden an.
Dagmar Hipp, Psychotherapeutin
„Dann haben wir in den Keller geschaut und da hatten wir noch einen Schlafsacke und eine Isomatte. Diese Verbandskästen, die haben wir aus dem Auto.“
Doris Nimmerfroh, Eventmanagerin
„Um eben denen zu helfen, die es jetzt wirklich notwendig haben und bei denen es wirklich gut ankommt. Muss nicht immer das Große sein. Auch im Kleinen kann man hier, glaube ich, Gutes tun.“
Fred Minich, Rentner
„Wir machen es gerne, herzensgerne natürlich, weil wir auch aus einem persönlichen Hintergrund. Meine Eltern sind selber auch geflüchtet und haben schlimme Dinge erzählt und ich denke, alles was hilft, hilft.“
Die Organisatoren nehmen nur dringend benötigte Spenden wie haltbares Essen, Hygieneprodukte und Isomatten an. Damit es beim Sortieren kein Chaos gibt.
Behrouz Asadi, Malteser Rheinland-Pfalz
„Diese sind elementar wichtig für die Menschen, die uns Hilfe gerufen haben vor Ort. Wir entscheiden selber nicht, sondern anhand des Bedarfs von den Menschen, die vor Ort sind und sagen, die und die Artikel brauchen wir dringend. Deswegen können wir das alles nicht annehmen. Von der Kapazität von der Sortierung und auch vom Transport.
Der erste LKW startet noch heute an die polnisch-ukrainische Grenze. Von dort sollen die Hilfsgüter von Freunden direkt nach Kiew gebracht werden.“
Morgen startet von Sprendlingen-Gensingen im Kreis Mainz Bingen ein Transporter in Richtung Ukraine. Ziel der Hilfsgüter ist die Gemeinde Boratyn im Nordwesten des Landes. Zwischen den Gemeinden besteht erst seit Sommer eine Partnerschaft. Nach dem Kriegsbeginn kam der Hilferuf.
Manfred Scherer, SPD, Bürgermeister Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen
„Ja, das ist natürlich eine ganz besondere Situation, weil man kennt sich. Wir haben uns oft ausgetauscht in guten Zeiten. Wir wollten dieses Frühjahr eine Partnerschaftstagung hier bei uns machen. Das ist jetzt alles hinfällig. Und wir sind extrem betroffen. Wir hatten gestern noch einmal eine Videokonferenz, wo wir gespürt haben, wie übernächtigt die Kollegen dort sind, wie traurig sie sind. Die Stimmung ist sehr gedrückt. Man hat regelrecht die Angst gespürt, unter der sie jetzt leiden.“
Schon seit Tagen sammeln die Menschen in Sprendlingen-Gensingen Generatoren, Taschenlampen, Funkgeräte und Verbandsmaterial. Denn Manfred Scherers Kollegen in der Partnergemeinde fürchten, dass bald Bomben auf ihre Stadt fallen könnten.
Die ersten Transporte mit Hilfslieferungen starten nun in die Ukraine. Viele weitere werden folgen.