Speditionen ächzen unter den hohen Dieselpreisen

Wenn Sie regelmäßig mit dem Auto unterwegs sind, wird es Ihnen schon aufgefallen sein: Die Preise für Sprit sind zuletzt gewaltig gestiegen. Kraftstoff ist hierzulande so teuer wie nie zuvor. Das belastet nicht nur unseren privaten Geldbeutel, sondern auch den vieler Firmen – wie unser Beispiel aus dem Main-Kinzig-Kreis zeigt.

Einmal volltanken bitte – bei einem LKW kommen da schnell mal mehrere Hundert Euro zusammen. Und wenn man über 100 solcher Fahrzeuge besitzt, wie die Spedition Maintaler aus Bruchköbel, geht das gerade richtig ins Geld. Denn der Liter Diesel kostet momentan etwa 50 Cent mehr als noch vor einem Jahr.
Miro Grenzer, Spedition Maintaler Express Logistik
„Wir als Firma tanken im Schnitt 100.000 bis 120.000 Liter im Monat. Und das machen bei uns ungefähr im Schnitt dann, je nachdem wie viel wir fahren, zwischen 50.000 bis 60.000 Euro Mehrkosten aus, die wir so nicht eins zu eins an unsere Kunden natürlich weiter belasten können. Gerade bei den großen Kunden, da sind die Tarife schon fixiert und auf ein oder zwei Jahre festgelegt. Von daher kann man da nicht mehr entgegenwirken. Das einzige, was wir machen können, ist, bei den Tagespreisen die Preise nach oben anzusiedeln.“
Rund 30% der laufenden Kosten des Firmenfuhrparks gehen für den Sprit drauf – Tendenz steigend. Laut ADAC kostet der Liter Diesel bundesweit seit Sonntag rund 1,55 Euro im Schnitt – so viel wie nie zuvor. Als Gründe nennt der Automobilclub den teurer gewordenen Ölimport, die zu Jahresbeginn eingeführte CO2-Abgabe, die rund 7 bis 8 Cent pro Liter ausmache, und die steigende Nachfrage nach Heizöl im Herbst.
Viele Mittelständler erholen sich gerade noch von Umsatzverlusten infolge der Corona-Pandemie, da entstehen schon wieder neue Probleme, auch bei der Firma Maintaler.
Miro Grenzer, Spedition Maintaler Express Logistik
„Es ist ja generell so, dass die Energiekosten die letzten Monate auch gestiegen sind, ob das jetzt Strom, Gas etc. ist. Wir haben bei uns auch das Problem, dass aktuell durch den Mangel, der verfügbar ist auf dem Markt, und die Produktion der Automobilhersteller aktuell nicht vorhanden sind, von Chipmangel etc., dass wir natürlich auf dem freien Markt auch Fahrzeuge kaufen müssen und die Preise dementsprechend natürlich auch deutlich in die Höhe gegangen sind.“
Zu den hohen Ausgaben gesellt sich nun also noch der Rekordpreis für Sprit. Das sorgt bei vielen Unternehmern derzeit für getrübte Stimmung.