Spanisches Königspaar eröffnet Buchmesse

Seit heute ist Frankfurt wieder der Treffpunkt für Bücherfreunde aus aller Welt. Bis zu 300.000 Besucher werden dort in den kommenden Tagen auf der Buchmesse erwartet. Den ersten Höhepunkt gab es bereits gestern Abend: die feierliche Eröffnung der weltgrößten Bücherschau durch das spanische Königspaar.

Mehr Glanz und Glamour geht kaum: Seine Majestät König Felipe VI von Spanien und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit ihren First Ladies Königin Letizia und Elke Büdenbender beim Rundgang durch den spanischen Pavillon. Die 74. Frankfurter Buchmesse ist offiziell eröffnet – der Ehrengast voll des Lobes für den Gastgeber.
Felipe VI, König von Spanien
„Die Königin und ich sind außerordentlich froh, heute hier zu sein. Deshalb möchten wir uns sehr bedanken für die Ehre und die Gelegenheit, als Gastland hier mit dabei sein zu dürfen, um unsere Literatur und unsere Sprache zu präsentieren. Bei diesem großen europäischen und weltweiten kulturellen und literarischen Schaufenster – der Frankfurter Buchmesse.“
Dabei sind sich die beiden Staatsoberhäupter einig: Gerade in schwierigen Zeiten wie diesen ist die Macht der Bücher und des gedruckten Wortes gar nicht hoch genug einzuschätzen.
Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident
„Es sind gewiss die Bücher, die uns die Welt beschreiben, die uns die Welt erklären und die uns die Welt verständlich werden lassen. Und es sind die Bücher, die uns die Welt und ihren jeweiligen Zustand kritisch sehen lassen.“
Erstmals sein Beginn der Corona-Pandemie findet die Frankfurter Buchmesse wieder weitgehend als Präsenzveranstaltung statt. Der Austausch von Angesicht zu Angesicht, für viele macht genau das die Buchmesse erst zur Buchmesse. Dabei schlittert die Branche gerade von einer Krise in die nächste: Steigende Produktionskosten und Umsatzeinbrüche infolge der Inflation sowie ein weltweiter Papiermangel machen vielen Verlagen derzeit schwer zu schaffen.
Lothar Wekel, Verlagshaus Römerweg Wiesbaden
„Wenn wir bisher drei Euro für eine Produktion ausgegeben haben, müssen wir jetzt das Doppelte ausgeben, bekommen aber vom Handel nicht mehr Geld. Das heißt, für uns ist es sehr schwer, Bücher zu kalkulieren. Niemand wird eine Verdoppelung der Preise als Leser, als Käufer hinnehmen können.“
Auch Hessens Ministerpräsident Boris Rhein weiß um die Sorgen und Nöte der Buchbranche. Bei seinem Rundgang über die Messe will er sich heute ein Bild vom Zustand des hessischen Verlagswesens machen und mit den Verlegern über mögliche Lösungen sprechen.
Boris Rhein, CDU, Ministerpräsident Hessen
„Wir müssen schauen, wo wir helfen können, wo wir unterstützen können. Und ich habe heute hier auch schon erste Vorschläge gehört. Da geht es beispielsweise um Reduzierungen bei der Mehrwertsteuer.“
Heute und morgen ist die Frankfurter Buchmesse noch dem Fachpublikum vorbehalten. Ab Freitag sind die Pforten dann für jedermann geöffnet.