Sorge vor Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche
Die Maul- und Klauen-Seuche ist zurück in Deutschland. In Brandenburg wurde das Virus bei drei Wasserbüffeln nachgewiesen. Obwohl es der bisher einzige Ausbruch dieser hochansteckenden Seuche ist, ist das ganze Land in Alarmbereitschaft. Auch in Hessen und Rheinland-Pfalz ist man besorgt.
Dieses Schloss bleibt erst mal zu. Ein radikaler Schritt und doch nötig, findet Wolfgang Fröhlich, Leiter des Wildpark Knüll in Homberg (Efze). Als die Fälle der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg öffentlich werden, beschließt er, den Park vorsichtshalber komplett zu schließen. Denn Wildschafe, Dam- und Rotwild laufen hier frei herum, der Kontakt zu Besuchern lässt sich nicht vermeiden.
Dr. Wolfgang Fröhlich, Leiter Wildpark Knüll
„Einerseits kann natürlich sein, dass ein Besucher die Krankheit, die Maul und Klauenseuche einschleppt und dann eins unserer Tiere durch Kontakt oder durch Luftübertragung infiziert, die Maul- und Klauenseuche ist hochinfektiös, und wir wollen ja auch nicht, dass die Krankheit in die Region kommt, weil da hängen ja auch die umliegenden Landwirte auch mit dran.“
Die Maul- und Klauenseuche kann unter anderem Ziegen, Schweine und Rinder befallen. Erkrankte Tiere bekommen Fieber und werden apathisch. Im Maul- und Klauenbereich können sich schmerzhafte Bläschen bilden. In einigen Fällen, besonders bei Jungtieren, kann die Krankheit auch tödlich verlaufen. Menschen können sich nicht anstecken, das Virus aber übertragen, wenn es an ihnen haftet. Der Virusstamm, der bei den erkrankten Wasserbüffeln in Brandenburg gefunden wurde, kommt im Nahen Osten und in Asien vor. Wie es nach Brandenburg gekommen ist, ist noch unklar.
Dr. Wolfgang Fröhlich, Leiter Wildpark Knüll
„Und solange das nicht geklärt ist, müssen wir also sehr, sehr vorsichtig sein. Solange nicht geklärt ist, wie der solche Kilometer überwinden konnte, muss man einfach als Tierhalter für seine Tiere sorgen und wirklich auch vorsichtig sein.“
Neben Zoos- und Wildparks machen sich vor allem auch Landwirte Sorgen um ihre Schweine und Rinder. Wird die Seuche in einem Betrieb nachgewiesen, müssen dort nach Vorgaben des zuständigen Friedrich-Löffler-Instituts alle Tiere getötet werden. Südkorea und Mexiko haben bereits ihren Import von Schweinefleisch aus Deutschland gestoppt. Großbritannien hat die Einfuhr aller Huftiere sowie ihres Frischfleisches verboten. Die Preise für tierische Produkte sind bereits gesunken.
Jürgen Vogelgesang, Vize-Präsident Bauernverband Rheinland-Pfalz Süd
„Das trifft uns Milchviehhalter, jetzt gerade der asiatische Raum, extrem. Wir haben in Kaiserslautern ein ‚Hochwald‘-Werk, produzieren dort sehr viel Milchware, Produkte, Drinks für Asien und dort ist die Produktion schon massivst gedrosselt worden, weil nichts mehr ausgeführt werden kann.“
Überregionale Veranstaltungen und Messen mit Tieren sind bereits verboten worden. Das hessische Landwirtschaftsministerium hat einen tierärztlichen Bereitschaftsdienst sowie einen Krisenstab einberufen. In Rheinland-Pfalz hat man noch keine speziellen Maßnahmen getroffen. Nur ein Appell an die Allgemeinbevölkerung:
Erwin Manz (Bündnis 90 / Die Grünen), Staatssekretär im Umweltministerium Rheinland-Pfalz
„Wenn Sie in Kontakt treten mit Tieren, dass Sie bitte kein Futter mitnehmen sollen, Tiere nicht füttern sollen. Das sollen die Profis machen in den jeweiligen Ställen oder den Tierparks.“