Sicherheit auf Weihnachtsmärkten

Wie gefährlich ist es, auf Weihnachtsmärkte zu gehen? Das Bundeskriminalamt hat kürzlich vor drohenden Anschlägen durch die Terrororganisation Islamischer Staat gewarnt, konkrete Pläne seien aber nicht bekannt. Doch das ist nicht die einzige Gefahr. Wie sicher fühlen sich also die Besucher? Wir haben uns auf dem Sternschnuppenmarkt in Wiesbaden umgeschaut.

Hessens Innenminister Roman Poseck auf Kontrollgang mit der Polizei. Nicht nur mit Streifen behalten die Polizisten die Besucher im Auge, auch die Überwachungskameras der Wiesbadener Innenstadt sollen für mehr Sicherheit sorgen. Im Fokus steht in diesem Jahr auch der Cannabiskonsum, denn der ist hier aus Jugendschutzgründen bis 20 Uhr verboten. Und erstmals ist der Sternschnuppenmarkt ganz offiziell eine Waffenverbotszone.
Roman Poseck (CDU), Innenminister Hessen
„Es hat bereits erste Kontrollen gegeben. Dass bisher noch nichts gefunden wurde, das spricht nicht gegen das Waffenverbot, sondern das spricht dafür, dass die Menschen auch vernünftig sind und dass sie sich an die Regeln halten.“
Seit diesem Jahr sind bundesweit grundsätzlich Messer auf Weihnachtsmärkten verboten. In Wiesbaden kontrollieren rund um die Uhr mindestens drei Streifen und mehrere Zivilbeamten stichprobenartig die Besucher. Kurzer Kontrollstopp an einem Stand, denn trotz Waffenverbots dürfen hier Messer weiterhin verkauft werden. Allerdings unter strengeren Vorgaben: Der Standbetreiber muss die Ware erst sorgsam einpacken und dann mit einer Quittung versehen, nur so dürfen die Messer über den Markt transportiert werden. Der Händler aus Mittelhessen hat Verständnis.
Jean Pascal Faskel, Standbetreiber
„Ich find’s schon vernünftig. Es ist für uns halt ein bisschen mehr Umstand, das ist ganz klar. Aber ich finde, die Sicherheit geht vor. Meine ganzen Stammkunden kommen ganz normal, die Kunden kommen ganz normal. Also ich kann mich bis jetzt noch nicht beschweren.“
Ein weiterer Teil des Sicherheitskonzepts: Barrieren sollen verhindern, dass Fahrzeuge in die Menge rasen können, so wie in Berlin 2016. Wirklich Angst scheinen die Besucher aber nicht zu haben.
Thorsten Krug
„Ja, man hat das schon im Kopf, also ich zumindest. Man macht sich schon seine Gedanken, aber ich fühle mich sicher hier in Wiesbaden. Polizeipräsenz ist auch da.“
Tina Kriegeskorte
„Es kann überall was passieren, also warum soll man nicht weggehen? Also ich persönlich fühle mich sicher und freue mich, dass Weihnachtsmärkte und sowas wieder besucht werden können.“
Mechthild Landwehr
„Also ich gehe hier gerne rum, die Stände sind schön. Polizei ist genug da, ich fühle mich sicher und genieße den Abend.“
Allerdings ist der Sternschnuppenmarkt in Wiesbaden relativ überschaubar etwa im Vergleich zum Frankfurter Weihnachtsmarkt. Ob die Sicherheitskonzepte in ganz Hessen aufgehen, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.