Seifenkistenrennen in Oberursel
Ein Lenkrad, eine Bremse und ganz viel Spaß. Der ist – bis heute – mit einer selbstgebauten Seifenkiste garantiert. Haben Sie gewusst, dass Oberursel im Hochtaunuskreis die Geburtsstadt des Seifenkistenrennens ist? 1904 fand dort deutschlandweit das erste Rennen statt. Seitdem ist das Spektakel feste Tradition. Am Wochenende war es wieder soweit.
Das Orscheler Seifenkistenrennen, es ist in vollem Gange. Vier Mal brettert jeder der 30 Starter, darunter 20 Kids, die Kopfsteinpflasterpiste in der Oberurseler Altstadt hinunter.
Wer insgesamt die schnellste Zeit erzielt, gewinnt.
Maxime Choquet
„Macht schon Spaß und an der Lenkung haben wir auch ein paar Mal rum, weil die ein bisschen gewackelt hat.“
Vor dem Rennen gibt es natürlich einen Sicherheitscheck. Ehrenamtliche vom TÜV Taunus prüfen vor allem die Lenkung und die Bremsen. Jetzt müssen Seifenkiste und Fahrer noch einmal auf die Waage und dann gibt`s die Plakette.
Ingo Bessler, Leiter TÜV Taunus
„Es ist keine Arbeit, es ist Freude. Wir machen das ehrenamtlich, weil wir einfach Spaß haben. Spaß am Seifenkistenrennen. Wir sind früher selbst die meisten gefahren, haben uns früher selber Kisten gebaut und deswegen sind wir immer noch mit Leidenschaft dabei.“
Beim Design der Seifenkisten sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Alle sind selbst gebaut. An diesem Modell hat Dennis Graf sechs Monate gearbeitet. Die Fahrerin ist Töchterchen Sophie.
Reporterin: „Und wer hat jetzt mehr Vorfreude, kann man das sagen?“
Dennis Graf: „Ich glaube ich. Ich glaube, der Papa.“
Die Fahrer sind bestens vorbereitet.
Sophie Graf
„Wir haben schon ein paar Mal trainiert und ich bin auch sehr aufgeregt.“Konstantin
„Also ich freue mich und ich fahre zum ersten Mal.“Mara Dere
„Das ist eigentlich gar nicht so schwer zu lenken. Es ist eigentlich sehr einfach. Man muss halt schauen, wo man hinfährt.“
Das klingt doch nach einer guten Strategie. In dieser Kiste rauscht Mara mit ihren Teamkollegen heute zum Sieg.
Mara Dere, Sieger des Seifenkistenrennens
„Jeder von uns ist anders gefahren und alle sind sehr gut gefahren. Und dann wurden wir halt auch erster, weil jeder so gut gefahren ist.“
Und, weil der Papa offensichtlich ein 1a-Seifenkisten-Konstrukteur ist.
Malte Bethke, Konstrukteur der Siegerkiste
„Ja, ich weiß auch nicht, wie das gekommen ist. Da hat sich der Physikunterricht ausgezahlt in der Schule. Ordentliche Kugellager, eine ordentliche Bremse und, ich sage mal, wenig Spiel bei der Lenkung, dann geht das schon.“