Schwimmmeister dringend gesucht!

Ab ins Schwimmbad, bei den Temperaturen doch immer eine gute Idee. Mittlerweile haben auch die meisten Freibäder bei uns in Hessen und Rheinland-Pfalz geöffnet. Doch so unbeschwert wie einst ist die Lage für die Bäderbetreiber nicht, denn sie kämpfen mit massivem Personalmangel.

Werner Federhenn hat alles im Blick, und das bereits seit über 40 Jahren.
Werner Federhenn, Schwimmmeister: „In jungen Jahren hatte ich die einmalige Gelegenheit, dass mein Papa auch schon Schwimmmeister ist und da lag das natürlich nahe, dass man auch die Kindheit mehr oder weniger im Schwimmbar verbringt und es hat sich dann so ergeben, dass man den Beruf dann ergreifen möchte.“
Bademeister sein umfasst weit mehr als nur am Beckenrand zu stehen.
Werner Federhenn, Schwimmmeister: „Man muss immer auf dem Sprung sein. Wir haben Millionenschwere Technik im Keller stehen, die natürlich auch gepflegt, gewartet und beaufsichtigt werden muss und wir haben Umgang mit Menschen, wir sind an der frischen Luft und was mir immer ganz besonders – auch jetzt noch – Spaß macht ist, Kindern das Schwimmen beizubringen.“
Werner Federhenn ist Schwimmmeister aus Leidenschaft, und als solcher quasi ein aussterbendes Exemplar. Denn immer weniger junge Leute entscheiden sich dafür, Fachangestellte für Bäderbetriebe – wie der Ausbildungsberuf genau genommen heißt – zu werden. Rheinland-Pfalz und das Saarland zusammen bekommen jährlich gerade mal eine Berufsschulklasse mit im besten Fall 25 Auszubildenden zusammen.
Ein Mangel, der für die Bäderbetreiber deutlich spürbar ist.
Dirk Osterhoff, Geschäftsführer Regionalbad Bingen-Ingelheim GmbH: „Für unsere drei Bäder, das Freizeitbad Rheinwelle, das Naturbad Bingen und hier im Freibad Ingelheim betreiben wir diese drei Bäder, haben momentan zwei Vollzeit-Planstellen unbesetzt. Und wenn dann noch Krankheitsausfälle dazukommen, – wir sprechen immer noch über Corona, das kann auch sehr kurzfristig sein, – muss man schon sagen, dass wir teilweise mit dem Rücken an der Wand stehen, aber noch gelingt es uns alle drei Bäder zu den gewohnten Öffnungszeiten offenzuhalten.“
Dass das die ganze Saison über gelingt, kann Dirk Osterhoff allerdings nicht versprechen. Und auch in den nächsten Jahren wird sich die Personallage wohl kaum verbessern.
Dirk Osterhoff, Geschäftsführer Regionalbad Bingen-Ingelheim GmbH: „Ich mache mir schon große Sorgen. Unsere Hoffnung besteht darin, dass wir dann wenigstens die Quereinsteiger – über die Rettungsschwimmer, DLRG-Organisationen, die dann sagen, Mensch, das ist eigentlich mein Hobby, ich kann’s auch zum Beruf machen, – dass wir dann über diese Quereinsteiger die Leute dann doch noch dazu bekommen.“
Werner Federhenn hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Hier in Ingelheim hat er alles im Blick. Mit mehr Kollegen im Team wären die Aussichten allerdings noch schöner.