Schwimmer ertrinkt im Badesee

Das heiße Wetter zurzeit lockt viele Menschen ans Wasser für eine Abkühlung. Das kann gefährlich werden. Jedes Jahr werden zahlreiche Badeunfälle gemeldet, nicht selten mit tödlichem Ausgang, so auch am gestrigen Feiertag. In der Nähe von Bingen ist ein Mann in den Rhein gefallen und wegen der starken Strömung ertrunken. Im mittelhessischen Mengerskirchen ist ein 79-Jähriger in einem Badesee verschwunden und konnte bislang nicht gefunden werden. Und auch in Driedorf im Lahn-Dill-Kreis waren die Rettungskräfte im Einsatz. Ein junger Mann ist dort in der Nacht auf Donnerstag ertrunken.

Stundenlang suchen Feuerwehr, Polizei, DLRG und das Technische Hilfswerk nach dem 22-Jährigen. Er hatte in der Nacht auf Donnerstag mit Freunden am Heisterberger Weiher gefeiert. Gegen 0 Uhr 45 sei er nochmal zum Schwimmen ins Wasser gegangen. In der Mitte des Sees sei er dann untergangen, berichten seine Freunde der Polizei.
Ein Großaufgebot von Einsatzkräften hat sofort mit der Suche begonnen. Ein Hubschrauber, eine Drohne und ein Sonarboot waren im Einsatz – trotzdem vorerst ohne Erfolg. Gegen 4 Uhr morgens wurde die Suche unterbrochen. Am nächsten Tag gegen 13 Uhr entdeckten Rettungstaucher dann den leblosen jungen Mann.
Der tragische Vorfall ist leider kein Einzelfall. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, kurz DLRG, warnt immer wieder vor Badeunfällen. Besonders tückisch: Flüsse und Baggerseen.
Andreas Lerg, DLRG Oppenheim
„Also die größten Gefahren in einem Fluss kommen durch die Strömung, die einen Schwimmer eben mitziehen kann. Selbst ein geübter Schwimmer wird sich auf Dauer nicht gegen die Strömung anstemmen können. Wir haben den Schiffsverkehr auf dem Rhein. Bei stehenden Gewässern, wie zum Beispiel Baggerseen, haben wir einmal eine Temperatursprungschicht, wo man eben schlagartig abkühlt, wenn man überhitzt ins Wasser geht; wir haben eine Abbruchkante, weil in den Baggerseen, die sind meistens sehr, sehr tief und werden auch sehr plötzlich tief; wir haben eventuell Bewuchs in diesen Baggerseen. Eine weitere Gefahr ist eben, wenn die Leute ihre Kräfte überschätzen und die Gefahren eines Gewässers eben unterschätzen.“
Warum der 22-Jährige in Driedorf ertrunken ist, ermittelt nun die Kriminalpolizei. Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt es bisher keine.