Schwerlasttransport in Frankfurt

Wenn knapp 500 Tonnen auf der Straße transportiert werden, dann wird’s spektakulär. Gestern Nacht geschehen in Frankfurt. Was dieser Mega-Schwertransport mit der Energiewende zu tun hat – das verraten wir gleich. Zuerst mal zeigen wir Ihnen den Koloss.

Langsam bahnt sich der Koloss seinen Weg durch die Nacht. Über 70 Meter lang und schwerer als 300 Autos zusammen. Die Ladung: ein riesiger Trafo, allein der rund 220 Tonnen schwer.
Platz machen und warten heißt es da für alle anderen. Und für Einsatzleiter Sven Daume die ein oder andere Straße sperren.
Auch der Schwertransport selbst kommt immer mal zum Stehen, auf der Hanauer Landstraße ist eine Oberleitung im Weg.
Sven Daume, Einsatzleiter Polizei Frankfurt
„Wir warten jetzt auf eine Straßenbahn, die kommt jetzt schon. Wenn die durch ist, werden die Fahrdrähte angehoben, dann geht der Transport einmal quer über die Hanauer. Und dann müssen wir vorm Bahnübergang warten bis 1 Uhr, weil wir dürfen nur zwischen 1 und 2 über den Bahnübergang drüber.“
Einmal quer über die gesamte Hanauer Landstraße und nachdem der letzte Zug durch ist, schieben die 32 Achsen den Transformator knapp über die Bahnschienen.
Insgesamt zehn Kilometer lang ist die Strecke vom Güterbahnhof an der Hanauer Landstraße bis zum Umspannwerk Frankfurt-Nord im Stadtteil Bergen-Enkheim.
Gute vier Stunden braucht die Mega-Lieferung bis ans Ziel, zu Fuß läuft man den Weg schneller.
Trotz Schneckentempo und kleineren Hindernissen wie Autos im Halteverbot klappt laut Polizei alles reibungslos.
Sven Daume, Einsatzleiter Polizei Frankfurt
„Läuft wie geschmiert, so kann‘s gerne bis zum Schluss weitergehen.“
Und dieser Wunsch wird erfüllt, um 2:57 Uhr, drei Minuten vor der geplanten Ankunftszeit erreicht der Schwertransport sein Ziel. Lieferkosten übrigens: rund eine halbe Million Euro.
Praktisch identisch sind die Bilder vom Januar letzten Jahres. Da rollte Trafo-Transport Nr.1 durch Frankfurt.
Insgesamt bekommt das Umspannwerk bis 2025 vier neue Transformatoren, um die Haushalte am Main mit Strom zu versorgen. Denn der Stromhunger in und um Frankfurt wächst.
Sven Daume und sein Team werden sich also bald wieder auf den Weg machen.