Schwere Brände in Hessen

Noch nie hat es in Hessens Wäldern so oft gebrannt wie in diesem Jahr. Das hat das hessische Innenministerium vergangene Woche mitgeteilt. Rund 180 Brände verzeichnet die Behörde bis Mitte August. Jetzt ist ein weiterer dazugekommen.

Meterhohe Flammen bahnen sich gestern Nachmittag den Weg durch dieses Waldstück bei Raunheim im Kreis Groß-Gerau. Begünstigt durch den immer wieder auffrischenden Wind und das trockene Gestrüpp breitet sich das Feuer schnell aus. Innerhalb kürzester Zeit sind rund einhundert Einsatzkräfte aus den umliegenden Gebieten vor Ort. Das Problem aber ist die Löschwasserversorgung.
Jan Christopher Gräf, Einsatzleiter Feuerwehr Raunheim: „Wir befinden uns hier einer Stichstraße der Wohnbebauung, wo es nur eine Stichleitung als Hydrantenanschluss gibt, mit sehr geringer Leistung, sodass wir uns mit Tanklöschfahrzeugen behelfen mussten, um beide Einsatzabschnitte, einmal von Süden, einmal von Norden, mit ausreichend Löschwasser versorgen zu können.“
Ein Hubschrauber der Polizei unterstützt die Feuerwehr dabei. Bis heute Morgen sind die Einsatzkräfte mit Nachlöscharbeiten beschäftigt, mittlerweile brennt es hier nicht mehr. Allerdings ist die Feuerwehr noch vor Ort, um zu verhindern, dass es nicht doch wieder irgendwo aufflammt. Wodurch das Feuer entstanden ist, ist noch nicht klar. Die Polizei schließt Brandstiftung aber nicht aus.
Auch bei diesem Brand in Florstadt in der Wetterau ist die Ursache noch nicht geklärt. Hier hat am späten Dienstagnachmittag eine Lagerhalle eines Werkzeugherstellers Feuer gefangen.
Markus Albus, Stadtbrandinspektor Feuerwehr Florstadt: „Die Besonderheit war, dass wir im ersten Moment in das Gebäude, oder in die Lagerhalle, nicht mehr vordringen konnten, weil die Lagerhalle schon im Dachbereich eingestürzt war. Und in dieser Lagerhalle lagerten so Gaskartuschen. Und die sind durch die Hitzeentwicklung natürlich in Brand geraten.“
Dank entsprechender Ausrüstung werden aber keine Einsatzkräfte verletzt. Und auch die Mitarbeiter können sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Wie durch ein Wunder bleiben die umliegenden Gebäude unbeschädigt. Und trotzdem: Der Sachschaden geht in die Millionen. Mehrere Stunden dauert der Einsatz, im Umkreis kommt es dadurch zu Verkehrsbeeinträchtigungen.