Schweigeminute für ermordete Polizisten

Noch immer sitzt der Schock über die schreckliche Tat vom Montag tief. Bei einer Verkehrskontrolle in der Nähe von Kusel in Rheinland-Pfalz werden zwei Polizisten kaltblütig erschossen: Eine 24-jährige Polizei-Anwärterin und ein 29-jähriger Polizeioberkommissar. Gestern Abend haben Hunderte Menschen an einem öffentlichen Gedenkgottesdienst in Kusel teilgenommen. Und auch der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Trauer.

Schweigen. Die Stille aushalten. Der Trauer Raum geben. Um Punkt zehn Uhr heute Vormittag gedenken mehr als 300.000 Polizisten in ganz Deutschland ihren beiden getöteten Kollegen Yasmin B. und Alexander K.
In Mainz kommen mehr als fünfhundert Beamte der Polizei und des Landeskriminalamts zusammen, um gemeinsam innezuhalten.
In Frankfurt trauert Bundesinnenministerin Nancy Faeser zusammen mit Bundespolizisten.
In Kusel, wo die beiden Opfer zuletzt gearbeitet haben, findet eine Gedenkfeier mit Angehörigen und direkten Kollegen statt.
Michael Denne, Präsident Polizeipräsidium Westpfalz
„Diese Morde machen uns fassungslos, weil Yasmin und Alex für uns nicht nur Kollegen waren, sondern Freunde, Wegbegleiter, Partner beim Sport… das ganze Leben miteinander gelebt haben.“
Auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz nehmen an der Gedenkfeier teil und rufen zum Zusammenhalt auf.
Malu Dreyer, SPD, Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz
„Wir haben den Verlust zu beklagen zweier junger Menschen, die das ganze Leben noch vor sich hatten, die fröhliche Kollegen und Kolleginnen waren, die stolz waren, bei der Polizei zu sein, die einfach mit großem Optimismus in die Zukunft geschaut haben. Es ist einfach nur schrecklich und traurig.“
Roger Lewentz, SPD, Innenminister Rheinland-Pfalz
„Man arbeitet zusammen, man schützt sich zusammen, wann immer es geht und man trauert zusammen und man gibt sich gemeinsam Kraft und Stärke.“
Schon gestern Abend haben etwa siebenhundert Menschen in der Kuseler Stadtkirche und auf dem Marktplatz Abschied von Yasmin B. und Alexander K. genommen. Mit einer Lichteraktion gedenken die Gottesdienstbesucher der beiden Opfer.
Sabine Schwenk-Vilov, Pfarrerin Protestantische Pfarrei Altenkirchen-Brücken
„Immer wenn wir eine Kerze entzünden, wird das Dunkel ein bisschen heller. Immer wenn wir respektvoll miteinander umgehen, wird die Welt ein wenig wärmer. Immer wenn wir von Yasmin und Alexander erzählen, werden sie ihren Platz in unseren Herzen behalten.“
Die Anteilnahme in den vergangenen Tagen hat gezeigt, wie sehr der Tod der beiden jungen Polizisten die Menschen getroffen hat. Es ist aber erst der Anfang einer Trauer, die sie noch lange begleiten wird.