Schule erhält Walter-Lübcke-Demokratie-Preis

Heute jährt sich zum vierten Mal der Todestag von Walter Lübcke. Der Kasseler Regierungspräsident wurde in der Nacht zum 2. Juni 2019 auf der Terrasse seines Wohnhauses von einem Rechtsextremisten erschossen. In seinem Gedenken hat das Land Hessen gestern am frühen Abend zum zweiten Mal den Walter-Lübcke-Demokratie-Preis verliehen. An die Kriegsreporterin Katrin Eigendorf und: An die Walter-Lübcke-Schule im nordhessischen Wolfhagen, der einstigen Heimat des Politikers.

Das Schulorchester gibt den feierlichen Auftakt zur Preisverleihung, die von Schülern der Walter-Lübcke-Schule moderiert wird. Vor den Augen von rund 1500 Gästen nehmen Schülervertreter den Walter-Lübcke-Demokratie-Preis entgegen, der zum ersten Mal an eine Schule verliehen wird.
Felix Wagner, Schülersprecher Walter-Lübcke-Schule (10s.)
Wir sind schon ziemlich stolz. Es ist für uns in gewisser Weise auch eine Art Belohnung, weil wir auch was dafür tun, diesen Preis zu erhalten. Und weil auch viel Arbeit und Mühe hinter dem Ganzen steckte.
2020 gibt sich die Schule den Namen von Walter Lübcke, auf Vorschlag der Schüler. Sie engagieren sich für die Initiative „Offen für Vielfalt“, nehmen an Demonstrationen und politischen Veranstaltungen teil. Jedes Jahr findet hier ein Demokratietag mit Workshops und Exkursionen statt. Und auch im Unterricht gilt:
Ludger Brinkmann, Leiter Walter-Lübcke-Schule (18s.)
Wir üben im Klassenrat das respektvolle Miteinander, auch Probleme zu lösen, ab der Klasse fünf. Wir haben soziales Lernen implementiert in den Jahrgängen fünf bis sieben. Wir haben ein Präventionsprogramm in den Jahrgängen fünf bis acht, das alle Bereiche des alltäglichen Lebens abdeckt.
Freiheit, Toleranz und Respekt im gesellschaftlichen Miteinander – dafür habe sich auch Walter Lübcke immer wieder eingesetzt. Der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein würdigt ihn als aufrechten und mutigen Demokraten und mahnt:
Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen (24s.)
Aus Worten können Taten werden. Aus Worten können Taten werden. Und umso wichtiger ist es, sehr früh dafür zu sensibilisieren. […] Und ich weiß, dass Sie auch diese Verantwortung jeden Tag aufs Neue aktiv annehmen. Und dass die gesamte Schule sich sehr klar und sehr deutlich zu Toleranz, zu Weltoffenheit und gegen Ausgrenzung, aber vor allem auch gegen Hass und Hetze bekennt.
Die Preise, sie werden im Beisein der Familie von Walter Lübcke verliehen. Ganz in seinem Sinne will die Walter-Lübcke-Schule auch künftig klar für demokratische Werte einstehen.