Vorbereitungen für Sanierung der Riedbahn

Ab dem 15. Juli – ein Tag nach dem Finale der Fußball-Europameisterschaft – wird es für Bahnpendler zwischen Frankfurt und Mannheim ernst. Denn dann beginnt die Generalsanierung der maroden Riedbahn und das bedeutet bis Ende des Jahres Vollsperrung. Weil kein Zug mehr fährt, müssen stattdessen Busse her und die Pendler müssen viel Geduld mitbringen. Heute wurde in Darmstadt gezeigt, um welche Dimensionen es sich handelt.

150 Busse in Purpur für über 1.000 Fahrten am Tag. Sie sollen die Regional- und S-Bahnen vollständig ersetzen, wenn die Riedbahn von Mitte Juli bis Dezember generalsaniert wird.
Evelyn Palla, Vorständin Regionalverkehr Deutsche Bahn AG
„Die Busse haben wir neu gekauft, also 150 nigelnagelneue Busse und auch komplett ausgestattet; jeder Bus ist barrierefrei, jeder Bus ist mit WLAN ausgestattet, jeder Bus hat auch eine Gepäckablage und einige der Busse haben sogar ein WC.“
Die Riedbahn verläuft von Frankfurt über Groß-Gerau, Biblis, bis nach Mannheim. Sie ist eine der meist befahrenen Strecken in Deutschland. Zwischen den beiden Metropolregionen pendeln täglich rund 15.000 Menschen.
Menschen, besser gesagt 400 Busfahrer, sind auch für den geplanten Ersatzverkehr nötig. Die angesichts des Fachkräftemangels zu finden, sei eine Herkulesaufgabe gewesen.
Evelyn Palla, Vorständin Regionalverkehr Deutsche Bahn AG
„Wichtig ist, dass wir zusätzliche Busfahrerinnen und Busfahrer für die Branche rekrutieren wollten und nicht aus der Branche rekrutieren wollten; das heißt, wir haben hier auch einen Beitrag für die Branche geleistet. Wir haben überwiegend in Deutschland rekrutiert. Es war aber nicht möglich in Deutschland die gesamte Menge an 400 Busfahrerinnen und Busfahrern zu rekrutieren, deswegen haben wir auch in 14 europäischen Ländern rekrutiert.“
Die Bahn unterstütze die neuen Fahrer bei der Integration. Dazu gehörten auch Deutschkurse und bei Bedarf kostenfreie Wohnungen. Anfang Juli folge ein Probebetrieb, damit alle die Ersatzstrecke kennenlernen.
Genau da hatte es im Januar, während der ersten Sperrphase noch gehakt. Daraus habe man gelernt.
Evelyn Palla, Vorständin Regionalverkehr Deutsche Bahn AG
„Das betrifft z.B. die Positionierung der Haltestellen, das betrifft insbesondere auch die Reisendeninformation, also wir stellen an den Haltestellen zusätzlich Infostelen zur Verfügung, wo ich in Echtzeit die Abfahrtszeit des Busses ablesen kann, wo ich auch den gesamten Fahrplan ablesen kann und insofern sind wir bestens für den Start am 15. Juli gerüstet.“
Ob die purpurnen Busse den Riedbahnpendlern verspätungsbedingte Zornesröte ersparen können, bleibt zu hoffen. Die Bahn hat sich selbst das Ziel gesetzt, dass niemand während der Streckensperrung aufs Auto umsteigen muss.