Salzbachtalbrücke ist gesprengt

Am Wochenende haben alle Wiesbadener erstmal tief durchgeatmet. Die marode Salzbachtaltalbrücke – jetzt ist sie also gesprengt. Nachdem im Vorfeld einiges schiefgelaufen ist und sich verzögert hat, war die Sprengung hingegen wie aus dem Bilderbuch. Doch damit hat man gerade mal den ersten Schritt hinter sich gebracht. Wie geht es nun weiter, damit die überstrapazierte Verkehrssituation sich im Rhein-Main Gebiet endlich wieder entspannt?

Eduard Reisch, Sprengmeister
„DREI , ZWEI, EINS……“
Zweimal knallt es laut – und dann stürzen 15.000 Tonnen Beton und Stahl auf einer Länge von über 300 Metern in sich zusammen. Eine echte Bilderbuchsprengung. Sprengmeister Eduard Reisch und sein Team – sie haben Maßarbeit geleistet.
Eduard Reisch, Sprengmeister
„Es war eine gelungene Sprengung und das Bild der beiden Brücken entspricht unserer Planung. Die Südbrücke ging planmäßig vertikal zu Boden und nach wenigen Sekunden erfolgte die Sprengung der Nordbrücke, die sich darüber legt. Wir haben hier keinerlei Schäden nach dem bisherigen Ergebnis zu vermelden.“
Das direkt angrenzende Klärwerk wurde – Stand heute – ebenso verschont, wie das nahe Wohngebiet im Stadtteil Biebrich – hier zu erkennen am oberen Bildrand – das so gut wie kein Staubkorn abbekam, da die Staubwolke direkt Richtung Taunus abgezogen ist. Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende hofft, dass der Verkehr in und um Wiesbaden nun bald wieder besser fließt.
Gert-Uwe Mende, SPD, Oberbürgermeister Wiesbaden
„Dass jetzt hier schnell die Trümmer beseitigt werden und dass wir hoffentlich noch in diesem Jahr die Bahnstrecke wieder in Betrieb nehmen. Das heißt, unser Hauptbahnhof hoffentlich kurz vor Weihnachten wieder angeschlossen ist an den Fern- und Nahverkehr. Und natürlich auch der Autobahnzubringer, auf dem wir gerade stehen, auch den wollen wir wieder in voller Leistungsfähigkeit haben.“
Was im Sommer das plötzliche Absacken der Brücke genau verursacht hat, das wird aktuell im Rahmen eines Gutachtens von Fachleuten weiter untersucht.
Stephan Krenz, Vorsitzender der Geschäftsführung Autobahn GmbH
„Natürlich müssen wir eine Beweissicherung machen. Das haben wir vor der Sprengung getan. Wir haben uns das Bauwerk noch mal angeguckt. Das wird gerade analysiert und ist in Auswertung.“
Jetzt – nach der Sprengung – kann endlich ein mutmaßlich defektes Rollenlanger aus den Trümmern geborgen werden und womöglich entscheidende Erkenntnisse liefern.
Stephan Krenz, Vorsitzender der Geschäftsführung Autobahn GmbH
„Also, wir geben Gutachten erst dann raus, wenn sie final sind und wir sie final ausgewertet haben. Das ist noch in der Bearbeitung. Insofern, sorry, aber wir machen das Ding erst fertig und dann geben wir es raus.“
Die alte, 1963 erbaute Salzbachtalbrücke ist nun also Geschichte. Mit den Bauarbeiten für die neue Brücke soll es direkt nach den Aufräumarbeiten weitergehen. Die ersten Autos sollen laut aktueller Planung dann im Jahr 2023 über die neu gebaute Salzbachtalbrücke rollen.