Rußrindenkrankheit bei Ahornbäumen breitet sich aus

Gerade ist es nicht so präsent, aber die extreme Trockenheit der letzten Sommer haben dem Wald schlimm zugesetzt. Die Fichte kämpft mit dem Borkenkäfer, der Esche setzt das Eschentriebsterben zu und auch der Ahornbestand in Rheinland-Pfalz gerät nun in Gefahr – und zwar durch eine Pilzkrankheit, die gerade immer mehr Bäume befällt. Zum Beispiel in Ruppertsecken südlich von Alzey.

Verkohlte Rinde, schwarze Stämme, abgestorbene Kronen. Hier im Wald bei Ruppertsecken sieht es aus, als habe es gebrannt. Doch das, was schwarz ist, ist ein Pilz. Die sogenannte Rußrindenkrankheit hat die Hälfte aller Ahornbäume im Forst von Revierleiter Lothar Burkhart befallen.
Lothar Burkhart, Förster
„Es ist gut sichtbar, weil Ahorn normalerweise einen leichten Grünton hat. Und hier erkennt man schon an dem flächigen Befall mit schwarzen Sporen; das ist ganz typisch für den Ahorn-Russrindenpilz.“
Laut Angaben der Landesforsten Rheinland-Pfalz hat sich die befallene Waldfläche im ganzen Land in den letzten zwei Jahren mehr als verdoppelt.
Hier im Donnersberg hatte die Rußrindenkrankheit zuerst Jungbäume befallen, doch mittlerweile hat sie sich auch auf den Altbestand ausgebreitet. Die langen Trockenperioden im Sommer haben die Ahorn-Bäume geschwächt. Der Pilz hatte leichtes Spiel.
Lothar Burkhart, Förster
„Der Rußrindenpilz befällt den Baum und unterbricht die Wasserversorgung und Nähstoffversorgung und dadurch stirbt der Baum ab.“
Auch für den Menschen kann der Rußrindenpilz gefährlich sein. Wenn es trocken ist,verteilen sich Billionen der schwarzen Pilzsporen in der Luft. Sie können dann schwere Atemwegsprobleme hervorrufen. Die Bäume werden deshalb nicht gefällt – zu gefährlich wäre der Einsatz für die Waldarbeiter.
Lothar Burkhart, Förster
„Wr fällen auch keine jungen Bergahorn, die frisch befallen sind, weil wir die Sporen ja nicht mehr komplett aus dem Wald transportieren können. Es sind schon Billionen von Sporen an den Bäumen dran. Wir erkennen das zum Teil nicht, weil die dann noch nicht schwarz sind. Es ist also völlig sinnlos forstwirtschaftlich, die Bäume zu diesem Zeitpunkt zu entnehmen.“
Nur die Bäume entlang der Wanderstrecken werden aus Sicherheitsgründen gefällt, damit sie nicht abknicken und auf die Wege fallen. Die anderen werden ihrem Schicksal überlassen.
Das befallene Holz kann Förster Lothar Burkhart nicht mehr verkaufen. Finanziell bedeutet das einen erheblichen Schaden.
Lothar Burkhart, Förster
„Bei mir sind ungefähr 2.500 Festmeter Schadholz angefallen. Wir hätten hiermit einen Erlös von über 30 Euro pro Festmeter gehabt. Den haben wir nicht. Damit haben wir einen Verlust von circa 75.000 Euro. Stärker trifft uns aber, dass wir eventuell eine weitere Baumart verlieren.“
Und so kann Lothar Burkhart nur hoffen, dass sich einige stärkere Exemplare seines Ahorns durchsetzen, die besser mit der Dürre zurechtkommen. Denn der Klimawandel wird so schnell wohl nicht gestoppt und damit auch die Rußrindenkrankheit nicht.