Rote Teufel starten ins Abenteuer 2. Liga

Heute vor 20 Jahren starb FCK-Legende Fritz Walter. Der Kapitän der deutschen Weltmeister-Elf von 1954 wird Fußballfans im ganzen Land unvergessen bleiben. Das Stadion auf dem Betzenberg trägt seinen Namen und dem Fritz würde es gefallen, was da aktuell wieder geboten wird. Denn der 1.FC Kaiserslautern ist aufgestiegen in die 2. Bundesliga. Nach vier turbulenten Jahren in der 3. Liga, Insolvenz inklusive, atmet eine ganze Region wieder auf. Gestern war der Trainingsauftakt für die kommende Saison.

Euphorie in der Pfalz. Rund 1.000 Fans wollten ihre Roten Teufel sehen. Der FCK ist wieder da.
Dominik Roden:
„Ein Traum. Also: Endlich 2. Liga.“
Nina Klemann:
„Da gehören wir hin. Das bedeutet uns allen sehr viel.“
Nico Götz
„Auf der einen Seite freuen wir uns natürlich. Auf der anderen ist schon jetzt die Angst ein bisschen da, weil man weiß: Man wollte immer in die 2. Liga. Jetzt ist man da und jetzt muss man dann auch Leistung bringen.“
Christian Kämmerer
„Hoffe, dass es einen Schwung gibt. Dass sie auch drin bleiben. Dass es einen Schwung gibt und für die ganze Region natürlich auch.“
Und helfen sollen dabei diese vier Neuzugänge. Die Augen der Fans richten sich ganz besonders auf einen davon: den Torhüter Andreas Luthe.
Letzte Saison noch Stammkeeper in der 1. Liga bei Europa-Cup-Teilnehmer Union Berlin. Jetzt soll Luthe für den FCK in der 2. Liga den Kasten sauber halten.
Andreas Luthe, Torwart 1. FC Kaiserslautern
„Als die Anfrage kam, bin ich ein Mal hier gewesen. Habe es mir ein Mal angeschaut und dann war die Entscheidung eigentlich schon getroffen. Ich hab unheimlich Bock drauf.“
Den 35-Jährigen reizt die Aufgabe FCK aus einem Grund: Der 1 Meter 97 große Luthe spielt am liebsten für einen „kleinen“ Underdog. Also David gegen Goliath.
Andreas Luthe, Torwart 1. FC Kaiserslautern
„Wenn du dieses Gefühl mitnehmen kannst, der Kleine zu sein und dich behaupten zu müssen gegen die Großen – das ist ganz viel wert und es macht ganz viel Spaß. Man muss es nur halt annehmen.“
David gegen Goliath. Darin ist FCK-Trainer Dirk Schuster ein ausgewiesener Experte. Schuster coachte den Underdog Darmstadt von der dritten in die erste Liga. Schuster warnt vor einer starken 2. Liga.
Dirk Schuster, Trainer 1. FC Kaiserslautern
„Dementsprechend gehen wir mit Bodenständigkeit und mit der entsprechenden Demut ran. Aber wir wissen auch, wenn wir an die Leistungsgrenze gehen, wenn wir unser Potenzial abrufen, wenn wir vom Kopf her und vom Körper her zu 100% da sind, dass wir es jeder Mannschaft schwer machen können.“
Er könnte dabei eine große Rolle spielen: Rechter Flügel-Flitzer Philipp Hercher. In der 3. Liga gehörte zu den besten Spielern auf seiner Position.
Philipp Hercher, Rechtsaußen 1.FC Kaiserslautern
„Ich kenne die zweite Liga schon aus meiner Zeit in Nürnberg. Hab‘ da leider nicht viel gespielt als junger Spieler, aber konnte da schon mal reinschnuppern. Und jetzt mit meinen 26 Jahren will ich da natürlich auch vorangehen. Für die Mannschaft. Für den Verein.“
Ob Hikmet Ciftci beim Abenteuer 2. Liga dabei sind wird – fraglich. Der Verein würde gerne mit ihm verlängern.
Thomas Hengen, Geschäftsführer 1. FC Kaiserslautern
„Wir waren im Austausch, sind im Austausch. Wir haben jeder seine Position ausgetauscht. Jeder hat so seinen Standpunkt dargelegt. Es liegt alles auf dem Tisch. Es muss nur noch eine Entscheidung folgen. Zu bleiben oder zu gehen. Darum geht es jetzt.“
Hengen sagt: Der FCK braucht mehr Tempo in seinem Spiel. Es wird weitere Neuzugänge geben. Die Fans dürften gespannt sein, wer da noch kommt.