Frankfurt eröffnet neues Romantikmuseum

Das Zeitalter der Romantik hat in Hessen viele Zeugnisse hinterlassen. Die Stadt Frankfurt eröffnet deshalb jetzt ein neues Romantikmuseum – ganz in der Nähe des bekannten Goethehauses.

„Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.“
„Wünschelrute“. Das wohl bekannteste Gedicht der Romantik. Geschrieben 1835 von Joseph von Eichendorff. Das Originalmanuskript mit vielen Anmerkungen des Dichters ist eines der Schätze im neuen Romantikmuseum in Frankfurt.
Ein Museum, das weltweit einzigartig ist. 10 Jahre lang hat das Kultur- und Forschungsinstitut Freies Deutsches Hochstift an der Realisierung gearbeitet.
Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts
„Es war anstrengend natürlich, und es war auch schwierig Manchmal sah es danach aus, als ob das Projekt scheitern würde, aber gerade dann haben wir so viel Zusprache und Unterstützung erhalten, dass wir selber ganz überrascht waren und beflügelt mit dem Projekt weitergemacht haben.“
18,5 Millionen Euro hat der Neubau inklusive Dauerausstellung gekostet. Es scheint sehr viele Romantiker in Deutschland zu geben, denn die Hälfte der Kosten ist durch Privatspenden finanziert worden. Das Museum liegt direkt neben dem Goethehaus. Die Gebäude verbindet ein Garten. Die Romantiker im späten 18. und im 19. Jahrhundert verehren den Frankfurter Dichterfürsten. Sie suchen nach der „blauen Blume“, sie lieben die Natur. Aber was genau Romantik ist, ist schwer zu sagen.
Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts
„Als man Friedrich Schlegel, einen großen Romantiker fragte, was Romantik ist, sagte der: ‚Das kann ich dir nicht so schnell sagen. Die Erklärung ist 125 Bogen lang‘. 125 Bogen, das sind 16 Seiten, das wäre ein Buch mit über 2000 Seiten, in denen die Romantiker selbst erklärt hätten, was denn eigentlich Romantik ist.“
Auf jeden Fall gehören die Märchen der Gebrüder Grimm zur Romantik. Wie all die anderen wertvollen Originale schlummern sie in Vitrinen, die nur leuchten wenn es nötig ist.
Mareike Henning, Kuratorin Romantik Museum Frankfurt
„Es liegt hier vor Licht geschützt. Das Licht geht erst an, wenn man die Klappe öffnet und man kann dann eine Handschrift etc. sehr nah anschauen und dann kann man sie wieder schließen.“
Im neuen Frankfurter Museum gibt es insgesamt 35 Stationen mit Infos über Maler, Dichter und Musiker. Mehr Romantik geht nun wirklich nicht!