Römerschiff wird aufwendig saniert

Die Stella Noviomagi ist die Touristenattraktion von Neumagen-Dhron an der Mosel. Das Holzschiff ist ein authentischer Nachbau eines Weinschiffes der Römer aus dem 3. Jahrhundert. Zurzeit kann das Schiff aber keine Fahrt aufnehmen, es muss komplett saniert werden.

Die Stella Noviomagi – der Stern von Neumagen. Der Bug – also das Vorderteil des Weinschiffs – erinnert an einen Delphin. Damals ein Glücksbote für die Römer. Seit zwei Jahren liegt das Schiff auf dem Trockenen: Eine Grundsanierung war dringend notwendig. Das gesamte Holz muss erneuert werden:
Dieter Heintz, Vorsitzender Förderverein Neumagener Weinschiff e.v.
„Wir sind dran, alles in allem waren es rund 1.500 Arbeitsstunden, die ehrenamtlich erbracht wurden und zusätzlich haben uns noch ortsansässige Schreiner unterstütz. Es sind rund acht, neun Mitarbeiter, alle ehrenamtlich vom Förderverein. Rüstige Pensionäre und Rentner, die das Ganze gewuppt haben bis jetzt.“
Den Nachbau des Römerschiffes haben 2007 Auszubildende der Handwerkskammer Trier gebaut. Gefördert von der EU und dem Land Rheinland-Pfalz in das Projekt. Aber die Planken von damals machen jetzt Probleme – sie sind der Grund für die Sanierung:
Dieter Heintz – Vorsitzender Förderverein Neumagener Weinschiff e.v.
„Das Problem war in der Fertigung. Man hatte Nut und Federn gefertigt, um einfacher in die Rundung zu kommen. Das hat aber den Nachteil, sobald Sie in die Rundung kommen machen Sie eine Naht auf. Und über diese Naht kann immer wieder Wasser einsickern. Dadurch wurde das Holz durchfeuchtet. Zusätzlich hatte man die Hölzer vertikal verschraubt, mit Schrauben, die keine Edelstahlschrauben waren. Daher konnte sich dort Rost festsetzten und von dort ein Feuchtungsprozess einsetzen.“
Normalerweise liegt das Römerschiff hier in Neumagen-Dhron vor Anker. Vor 2000 Jahren haben solche Schiffe auf der Mosel Wein transportiert. Heute ist der Nachbau ein Teil der übrig geblieben römischen Kultur – im ältesten Weinort Deutschlands.
Über 100.000 Euro kostet die Sanierung des Römerschiffes. Jürgen Nilles hat die Finanzen im Blick und meint:
Jürgen Nilles, Kassierer Förderverein Neumagener Weinschiff
„Wenn das Projekt an einen gewerblichen Betrieb übertragen worden wäre, das wäre unbezahlbar gewesen.“
Deswegen war der Förderverein auch auf die Hilfe aus dem Dorf angewiesen.
Dieter Heintz, Vorsitzender Förderverein Neumagener Weinschiff e.v.
„Das Ganze ist auch eine Leistung der Region, weil finanziert wird es ja über Spendenmitteln und dort hat sich von der Rentnerin, die einem zehn Euro in die Hand drückt – ‚Ssorgt bitte dafür, dass das Schiff wieder aufs Wasser komm.‘ – bis zu ortsansässigen Betrieben war die Unterstützung sehr groß und sehr bereit und da möchte ich mich doch sehr herzlichen bedanken.“
Die Sanierungsarbeiten sind fast fertig. Im Mai soll die 18 Meter lange Stella Noviomagi wieder auf die Mosel.