Robert Habeck im Frankfurter OB-Wahlkampf

In Frankfurt wird in knapp zwei Wochen ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Die aussichtsreichsten Kandidaten, die wir Ihnen in den kommenden Tagen vorstellen, sind der Christdemokrat Uwe Becker, Mike Josef von der SPD und Manuela Rottmann von den Grünen. Sie erhält im Wahlkampf prominente Unterstützung: Vizekanzler Robert Habeck und Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir haben gestern Abend eifrig die Werbetrommel für Rottmann gerührt.

 

Sie würde im März gerne als OB in den Römer einziehen; er will im Herbst Ministerpräsident werden – und er gibt dabei Schützenhilfe. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck auf Wahlkampftour für Manuela Rottmann und Tarek Al-Wazir. Gegenseitiges Schulterklopfen inklusive.
Tarek Al-Wazir (Bündnis 90 / Die Grünen), Wirtschaftsminister Hessen
„Klare Vorstellungen hat, genau weiß, wo sie hinwill. Und ich kann mir, wenn ich das mal so sagen darf, niemand besseren für diese Stadt vorstellen, als Manuela Rottmann.“
Manuela Rottmann (Bündnis 90 / Die Grünen), Oberbürgermeister-Kandidatin Frankfurt
„Ich freue mich darüber, dass Robert Habeck und Tarek Al-Wazir so viel Interesse daran haben, wer Frankfurt in Zukunft regiert. Und dass sie mich so gut unterstützen, beide kennen mich gut.“
Robert Habeck (Bündnis 90 / Die Grünen), Bundeswirtschaftsminister
„Diese Einschätzung, die Selbsteinschätzung, die dich ja offensichtlich jetzt dazu geführt hat, zu sagen: Jetzt ist der richtige Moment, jetzt ist meine Zeit, in Frankfurt ein Angebot zu machen. Das fand ich ungeheur beeindruckend.“
Rund 500 Zuschauer drängen sich in den Saal, draußen vor dem Palais in der Frankfurter Innenstadt demonstrieren derweil Friedensaktivisten. Sie werfen Robert Habeck vor, auf eine schnellere Panzerlieferung an die Ukraine zu drängen. Der Vizekanzler hält angesichts des russischen Angriffskriegs dagegen.
Robert Habeck (Bündnis 90 / Die Grünen), Bundeswirtschaftsminister
„Es gibt einen Unterschied zwischen einem aufgezwungenen Frieden eines Diktators und einem Frieden, der Freiheit und Selbstbestimmung rechtfertigt und sichert. Und das ist die Aufgabe in dieser Situation.“
Um Frankfurter Lokalpolitik geht es dann aber auch noch. Manuela Rottmann will als mögliche Feldmann-Nachfolgerin die Mainmetropole bis 2035 entschlossen klimaneutral machen, sie möchte bezahlbaren Wohnraum schaffen und die Verwaltung modernisieren. Und natürlich klassische grüne Themen umsetzen wie weniger Autos in der Innenstadt und dafür mehr Radwege.
Manuela Rottmann (Bündnis 90 / Die Grünen), Oberbürgermeister-Kandidatin Frankfurt
„Dafür brauchen wir Platz. Den Platz gewinnen wir nur, wenn wir weniger Platz für Parkflächen verschwenden. Und wir haben in Frankfurt ein tolles Angebot für den öffentlichen Nahverkehr, das ich ausbauen will. Sichere Radwege, auch mehr Carsharing in den äußeren Stadtteilen.“
Am Ende gibt es stehende Ovationen für das Trio. Nachfragen der Zuschauer sind an diesem Abend allerdings nicht erwünscht. Stattdessen posiert Robert Habeck noch ausführlich für Selfies. Und stiehlt seinen beiden Parteikollegen damit fast noch ein bisschen die Show.