Riesiges Rechenzentrum – Digitalministerin Sinemus besucht Digital Park

Frankfurt ist einer der weltweit größten Internet-Knotenpunkte – und bekommt derzeit weiter Zuwachs. Wo im Osten früher Tausende Mitarbeiter des Versandriesen Neckermann Bestellungen abfertigten, entstehen gerade elf Rechenzentrum für über eine Milliarde Euro. Was sich der Betreiber von der Investition verspricht und wie die Bauarbeiten voran gehen, zeigen wir Ihnen jetzt.

Es lärmt und staubt im Frankfurter Osten. Auf 90.000 Quadratmetern entstehen hier elf Rechenzentren. Bauherr ist das US-amerikanische Unternehmen Digital Realty, das über 300 Rechenzentren in 28 Ländern betreibt.
Jetzt investiert der Konzern über eine Milliarde Euro hier in Frankfurt.
Volker Ludwig, Deutschland-Chef Digital Realty
„In Frankfurt treffen sich alle Datenautobahnen und wir sind hier als Rechenzentrumsbetreiber schon seit 25 Jahren tätig und möchten hier für uns und insbesondere auch für unsere Kunden expandieren, neue Flächen schaffen, damit wir Raum für Digitalisierung haben.“
Frankfurt ist der größte Rechenzentrumsstandort in Europa. Darauf dürfe sich die Stadt aber nicht ausruhen, sagt der Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt.
Ulrich Caspar, Präsident IHK Frankfurt
„Wir sehen in der Digitalwirtschaft eines der größten Wachstumspotenziale überhaupt. Wir werden auch andere Felder haben, denken w ihr an die Gesundheitswirtschaft, die Biochemie, aber Digitalisierung und künstliche Intelligenz ist sicherlich ein massiver Wachstumstreiber für die nächsten Jahre oder Jahrzehnte.“
Entsprechend müssten immer neue Flächen für den Bau von Rechenzentren ausgewiesen werden.
Das ist auch für den Betreiber des größten Internetknotens der Welt, De-Cix, mit Sitz in Frankfurt wichtig.
Thomas King, Technischer Direktor De-Cix
„Ich glaube sehr wohl, dass man die Bedeutung von Rechenzentren unterschätzt, weil die ganzen digitalen Anwendungen, die Sie heute nutzen, die haben ihre Heimat in den Rechenzentren. Dort wohnen die ganzen Anwendungen, die Sie nutzen. Und ich glaube, das sieht man oft nicht, sondern man sieht nur die Gebäude und die Baustellen, die damit einherkommen. Und man sieht nicht den Nutzen, den sie bringen.“
Unternehmen, die im Bereich der Informations-und Kommunikationstechnik arbeiten, seien ein entscheidender Faktor für Hessens Wirtschaft, sagt Digitalministerin Kristina Sinemus, die den Digitalpark Fechenheim im Rahmen ihrer Sommerreise besucht. Man wisse …
Kristina Sinemus (CDU), Digitalministerin Hessen
„… dass die Digitalwirtschaft mittlerweile die Pharma- und die Finanzwirtschaft überholt hat. Wir machen einen Gesamtumsatz von 40 Milliarden im Jahr in Hessen. Es sind über 11.000 Unternehmen in Hessen ansässig in der sogenannten IKT-Branche, 135.000 Arbeitsplätze und wir wollen die in die Zukunft entwickeln.“
Und das am besten nachhaltig. Das Ministerium stelle eine Plattform zur Verfügung, um Energieversorger und Betreiber von Rechenzentren frühzeitig zusammenzubringen. Denn die Abwärme der riesigen Anlagen lasse sich nutzen.
So wie hier im Digitalpark Fechenheim. Künftig sollen via Nah-und Fernwärmenetze 18.000 Quadratmeter Büro- und Lagerfläche sowie ca. 3.600 Privathaushalte beheizt werden.
Zwei der elf Rechenzentren hat Digital Realty bereits in Betrieb genommen. Bis 2030 sollen dann die restlichen neun folgen.