Riesenbohrmaschine für Bau unter der Riedbahn
Der Zustand der Bahnstrecken war auch schon mal besser und deshalb gibt es jetzt das größte Sanierungsprojekt der Deutschen Bahn aller Zeiten. Die Erneuerung der Riedbahn-Strecke, sie in vollem Gange! Zwischen Frankfurt und Mannheim kommt dabei auch schweres Gerät zum Einsatz, sogar Hubschrauber schweben dicht über den Köpfen der Bauarbeiter. So wie in Mörfelden, etwa um alte Oberleitungsmasten abzutransportieren. Doch nicht nur die Deutsche Bahn ist an der Trasse aktiv. Auch andere Unternehmen nutzen jetzt die Gelegenheit, dass aktuell auf der Sanierungsstrecke keine Züge fahren.
Da wird jeder Heimwerker blass vor Neid. Das ist mal ein echter Bohrer! 4 Meter lang, gut zwei Meter Durchmesser, 25 Tonnen schwer. Er soll hier bei Riedstadt – vier Meter tief im Boden – sein Werk vollbringen. Damit dort später quer unter den Gleisen das Wasser der neuen Riedleitung fließen kann.
Silvan Großklaus, Projektleiter Hessenwasser
„Also das ist der Bohrkopf. Diese Hämmer und Meißel sozusagen, die werden das ganze Erdreich, den Boden abtragen. Die Spülflüssigkeit wird über das ganze Gerät nach hinten transportiert, Wasser wird separiert und wieder verwendet im Kreislauf. Entsprechend frisst sich dann die Maschine durch den Boden durch. Die dreht sich.“
Doch bevor sich was dreht, müssen die Spezialisten den Koloss erst punktgenau mit einem Kran in die Baugrube einheben. Unter den wachsamen Augen der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Grubenleute. Das genaue Positionieren des Mega-Bohrers – buchstäblich Millimeterarbeit. Die nur jetzt durchgeführt werden kann, weil wenige Meter nebendran aktuell keine Züge über die Gleise donnern.
Jonas Gäns, Bauleiter
„Die Vorgabe war hier, das nicht während des laufenden Betriebs zu machen. Weil die Züge doch relativ schnell mit über 200 km/h teilweise drüber fahren. Und da auch kleinere Setzungen problematisch sind für diese Züge, hat die Bahn uns die Vorgabe gemacht, hier Tag und Nacht zu bohren und auch nur während der Sperrpause.“
Der Wasserversorger Hessenwasser stellt für rund 2,4 Millionen Menschen im Rhein-Main-Gebiet das Trinkwasser bereit. Die neue Riedleitung gilt gewissermaßen als eine der „Hauptschlagadern“ im Versorgungsgebiet.
Hubert Schreiber, Pressesprecher Hessenwasser
„Das Besondere an der Leitung ist, dass sie halt aus den sechziger Jahren stammt, 60 Jahre und mehr auf dem Buckel hat und dadurch steigt natürlich die Havarie-Wahrscheinlichkeit. Deswegen brauchen wir eine zweite, eine redundante Riedleitung, um diese Versorgung zukunftssicher aufzustellen.“