Riedbahn nach Generalsanierung wiedereröffnet
Auf die Hilfe von Volker Wissing müssen die Liberalen diesmal verzichten. Der aus der FDP ausgetretene Bundesverkehrsminister war statt beim Parteitag bei der Wiedereröffnung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Das Ende eines einzigartigen Bauprojekts in der Bahnhistorie, das aber kein einmaliges bleiben wird. In den nächsten Jahren wird es Dutzende weitere Streckensperrungen geben. Die Riedbahn-Sanierung, sie war also eine Art Prototyp für das, was Pendler in den nächsten Jahren erwartet.
Es wird wieder laut zwischen Mannheim und Frankfurt. Die Züge fahren nach fünf Monaten Pause auf der Riedbahn. Das Team Riedbahn, es hat aus Sicht des Bundesverkehrsministers in den vergangenen Monaten Außergewöhnliches geleistet.
Volker Wissing (parteilos), Bundesverkehrsminister
„Der Erfolg der Riedbahn-Baustelle ist ein Beleg dafür, dass die Bundesrepublik Deutschland Hochleistung kann. Die Menschen, die hier zusammengearbeitet haben, haben eine Bauleistung erbracht in fünf Monaten, die einen echten Rekord darstellt. Was hier geleistet worden ist, findet international Beachtung. Und es entspricht dem Anspruch, den die Menschen an unser Land haben.“
Seit Juli wurden mehr als 110 Kilometer Gleise, 20 Bahnhöfe und über 1.000 Signale und Weichen und über 380 Oberleitungsmasten erneuert. 1,3 Milliarden Euro steckte die Bahn in die Sanierung. Jetzt erhofft sich die Bahn schnellere Verbindungen und mehr Pünktlichkeit auf einer der wichtigsten Verkehrsadern im deutschen Schienennetz.
Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn
„Die Generalsanierung der Riedbahn betrifft eigentlich nur einen ganz kleinen Streckenabschnitt des Schienennetzes in Deutschland. Es sind nur 70 Kilometer. Aber sie hat Bedeutung weit darüber hinaus.“
Jeder siebte Fernverkehrszug in Deutschland führt über die Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim. Wegen andauernder technischer Störungen wurde die Riedbahn für fünf Monate voll gesperrt – das gab’s noch nie. Die Bahn richtete zwei Ersatzstrecken ein, organisierte einen riesigen Ersatzverkehr für 16.000 Pendler. Und tatsächlich war die Bahn diesmal pünktlich. Die Erfahrungen aus der Sanierung will der Bahnchef nutzen für weitere Projekte.
Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn
„Sie zeigt insbesondere, was wir brauchen, um die notwendige Sanierung des bestehenden Netzes in den nächsten Jahren radikal anders anzugehen als das, was wir früher gemacht haben.“