Rheinland-Pfalz will bessere Mobilfunkabdeckung
Sie kennen das sicherlich: Sie sitzen im Zug oder Auto, wollen telefonieren, aber die Verbindung bricht ständig ab. Auch mobiles Internet funktioniert auf dem Land oft nicht – oder aber es ist sehr langsam. Die rheinland-pfälzische Landesregierung will das schon seit längerem ändern. Doch dafür braucht es erst mal jede Menge Daten.
Hier gemütlich ein Bierchen trinken und dabei im Internet surfen – tja, das wird wohl leider nichts. Ein Funkloch. Gerade im Pfälzerwald gibt es hier und dort noch weiße Flecken. Um dieses Problem anzugehen, hat es im Mai eine landesweite Messwoche gegeben. Mithilfe einer App konnten Bürger unterwegs die Netzabdeckung messen. Die Daten wurden dann an die Bundesnetzagentur übermittelt.
Dörte Schall (SPD), Digitalisierungsministerin Rheinland-Pfalz
„Wir konnten dadurch feststellen, dass die Netzabdeckung mit Breitband, also 4G oder 5G, bei 95 Prozent in Rheinland-Pfalz ist. Es gibt aber noch etwa 3,5 Prozent Rheinland-Pfalz, das nur 2G-Abdeckung hat und auch 1,5 Prozent der Fläche, wo es gar keine Mobilfunkabdeckung gibt. Jetzt haben wir diese Wagen, die nochmal nachmessen, um nochmal genau festzustellen, wo die Abdeckungsprobleme sind.“
Das Messteam fährt die Stellen ab, an denen App-Nutzer eine schlechte Mobilfunkversorgung gemeldet haben. Das soll Klarheit über die genaue Größe der Funklöcher bringen. Das Fahrzeug misst den Empfang für alle drei Netzbetreiber: Vodafone, Telefonica und Telekom. Ziel soll sein, dass jeder Handynutzer Empfang hat, egal bei welchem Anbieter er ist. Durch ihre Topographie sind Rheinland-Pfalz und auch Hessen schwieriger zu versorgen als andere Bundesländer.
Andreas Schröder, Mobilfunkexperte Unternehmensberatung „aconium“
„Wir hier in Rheinland-Pfalz haben bergige Gebiete, wir haben dicht bewaldete Gebiete, die es notwendig machen, dass vielleicht der ein oder andere Standort mehr gebaut werden muss, also dass die Mobilfunkzellen dichter gebaut werden müssen, um halt eine entsprechende flächendeckende Versorgung hinzubekommen.“
Bis Ende des Jahres sollen die Daten ausgewertet sein. Dann wollen Landesregierung und Netzanbieter gemeinsam entscheiden, wo neue Masten aufgestellt werden sollen. Ein konkretes Ziel, bis wann Rheinland-Pfalz eine Netzabdeckung von 100 Prozent haben soll, nennt die Ministerin heute nicht. Aber:
Dörte Schall (SPD), Digitalisierungsministerin Rheinland-Pfalz
„Als Land Rheinland-Pfalz haben wir uns auch auf der Bundesebene eingesetzt, dass im Baurecht das Thema Grundversorgung auch Breitbandversorgung ist, das heißt, dass wir da eine Erleichterung im Baurecht haben, dass es viel einfacher ist, die Genehmigung zu bekommen, zum Beispiel für Masten und für andere Dinge, die verstärken.“