Rheinland-Pfälzer stürmen französische Tankstellen

Der so genannte Tankrabatt in Deutschland ist vorerst Geschichte. Seit letzter Woche Donnerstag sind die Spritpreise wieder stark gestiegen. Doch es kann sich glücklich schätzen, wer dicht an der Grenze zu Frankreich lebt. Im Nachbarland gibt es nämlich noch einen Tankrabatt. Das führt zu langen Schlangen an den Zapfsäulen. Wir haben uns bei den „Tank-Touristen“ umgehört.

Eine Tankstelle in Wissembourg im Elsass, direkt hinter der Grenze. Sehr viele deutsche Kennzeichen. Der Grund ist eindeutig.
„Sprit 1,80, in Deutschland 2,16. Jetzt sind 70 Liter drin. 35 Euro gespart. Ist ein Wort!“
„Wir wohnen nur fünf Kilometer von hier entfernt. Da bietet sich das an, da es mindestens 30 Cent billiger ist als in Deutschland.“
Die Rush Hour auf die französischen Tankstellen hat aber auch ihre Tücken.
„Gestern war kein Diesel da. Da hab ich gewartet bis heute morgen!“
Der eine muss seine Tank-Fahrt verschieben, der anderen muss sich brav hinten anstellen und warten. Wie hier in Lauterbourg, ein paar Kilometer weiter.
„Man muss es in Kauf nehmen. Mit den ganzen Belastungen, die im Moment bei uns herrschen, haben wir im Moment gar keine andere Möglichkeit mehr bei uns zu tanken.“
„Ich denke, wir kämen auch ohne den Tankrabatt aus. Wir würden weniger fahren und könnten mehr sparen, ne.“
Es ist eine kuriose Situation: In Frankreich wurde der Tankrabatt erst vor wenigen Wochen verlängert, in Deutschland gilt er eben nicht mehr.
„Find ich nicht sinnvoll, absolut nicht. Aber das handhabt jeder das anders. Aber ich find das unmöglich.“
„Die Regierung hätte, weil das im Moment eine komplette Notsituation ist, die Möglichkeit, aufgrund von der Gesetzgebung, hier mal wieder marktregulierend einzugreifen, könnten sie machen.“
Auf jeden Fall viel Diskussionsstoff an den Zapfsäulen. Der Tankrabatt beim französischen Nachbarn läuft noch bis zum 22. Dezember.
Deshalb: Solche Szenen dürften hier noch länger zum Alltag gehören.